Fristlose Entlassungen angedroht
Streik bei Migros-Tochter Micarna eskaliert weiter

Beim Streik bei Fleischverarbeiterin Micarna in Ecublens VD kämpft die Gewerkschaft Unia gegen die offiziellen Migros-Sozialpartner an. An Tag 2 verhärten sich die Fronten.
Publiziert: 01.03.2024 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2024 um 14:45 Uhr
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Die Migros-Tochter Micarna beschäftigt rund 3000 Mitarbeitende.
Foto: Keystone

24 Stunden nach dem Eklat bei Fleischverarbeiterin Micarna in Ecublens VD ist eine Lösung nicht in Sicht. Die Mitarbeitenden der Migros-Tochter befinden sich auch am Freitag im Streik, wie die Gewerkschaft Unia schreibt. Die Firmenleitung sei nicht auf die Forderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingegangen. Bereits am Donnerstag habe die Direktion alle Gesprächsangebote zurückgewiesen und stattdessen mit Druck und Drohungen reagiert, hielt Unia weiter fest.

Hintergrund: Die Migros-Gruppe hat Anfang Februar den Abbau von 1500 Stellen bekannt gegeben. Ein Teil davon betrifft die Migros-Tochter Micarna, wie vor 14 Tagen publik wurde. Der Standort in Ecublens VD soll im Frühjahr 2025 geschlossen werden – 84 Arbeitsstellen gehen verloren. Die Migros-Gruppe will die Fleischverarbeitung auf weniger Standorte konzentrieren, insbesondere am Hauptsitz in Courtepin FR.

Streit spitzt sich zu

Die Migros sagt am Donnerstag auf Blick-Anfrage: «Die Unia ist nicht Sozialpartnerin der Migros und somit nicht relevant für unsere Verhandlungen.»

Die offiziellen Sozialpartner, der Kaufmännische Verband Schweiz und der Metzgereipersonal-Verband, sind über den Streik gar nicht erfreut und warnen die Streikenden eindringlich vor möglichen Konsequenzen. Konkret: eine fristlose Entlassung – ohne Sozialplan. 

Das bestätigt heute Freitag auch die Unia. «Während des gestrigen Tages lehnte die Geschäftsleitung alle Aufrufe zu Gesprächen ab und reagierte stattdessen mit Druck auf die Beschäftigten. So wurde den Streikenden gedroht, ihnen würden sogar die von der Migros vorgesehenen ungenügenden Abfederungsmassnahmen vorenthalten oder die Schliessung und damit Entlassungen würden noch beschleunigt.»

Wie lange der Streik andauert, ist ungewiss. (nim/SDA)

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