Auf einen Blick
- Frankreich fordert harte EU-Antwort auf Trumps Einfuhrzölle
- Die EU-Kommission entscheidet über betroffene Sektoren bei Gegenmassnahmen
- Trump verhängt 25 Prozent Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte
Frankreich tritt für eine harte Antwort der EU auf von US-Präsident Donald Trump (78) verhängten Einfuhrzölle ein. «Es gibt kein Zögern, wenn es darum geht, unsere Interessen zu verteidigen», sagte der französische Aussenminister Jean-Noël Barrot am Montag dem Sender TF1. Die EU werde auf neue Zölle antworten, wie sie es während der ersten Amtszeit von Trump getan habe.
Der US-Präsident hatte am Sonntag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Importe von Stahl und Aluminium ab Montag angekündigt. Einzelheiten zu diesen Zöllen nannte Trump jedoch nicht. Es blieb unklar, ob sie zu den bereits existierenden Zöllen auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren hinzukommen oder es um eine Angleichung des Zollsatzes für sämtliche Importe dieser Art geht.
Scholz will Verständigung mit Trump
Auch in seiner ersten Amtszeit bis 2021 hatte Trump zusätzliche Abgaben auf Stahl und Aluminium eingeführt. Die EU reagierte damals ihrerseits mit Zöllen auf ausgewählte US-Produkte, etwa Jeans, Whisky und Motorräder. Auf die Frage, wie die Antwort der EU jetzt aussehen würde, verwies Frankreichs Aussenminister Barrot auf die EU-Kommission. Ihr obliege es zu entscheiden, welche Sektoren ins Visier genommen würden.
Deutschland hatte sich in Trumps erster Amtszeit vor allem für Verhandlungen eingesetzt. Eine Einigung war schliesslich mit Trumps Nachfolger Joe Biden erzielt worden. Allerdings wurden die Zölle und Gegenmassnahmen in diesem Rahmen nicht abgeschafft, sondern lediglich ausgesetzt. Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) hatte sich zuletzt offen für Gegenmassnahmen gegen mögliche US-Zölle gezeigt, jedoch auch betont, vor allem eine Verständigung mit Trump zu suchen.
Laut US-Handelsdaten ist Kanada der wichtigste Lieferant von Stahl- und Aluminiumprodukten für die USA. Brasilien, Mexiko und Südkorea sind ebenfalls wichtige Exporteure. Die Folgen von US-Zöllen auf die Metalleinfuhren wären dennoch auch für die EU gravierend, besonders betroffen wären etwa deutsche Autohersteller, die in den USA, Mexiko und Kanada produzieren.