Fokus auf Frequenzen
Swiss plant erst 2024 mit neuen Zielen

Trotz einer grossen Nachfrage bremst vor allem der Mangel an Flugzeugen die Swiss in ihrem Erholungskurs aus. Zunächst soll daher das bestehende Netz weiter gestärkt werden. Erst später könnten dann neue Destinationen dazukommen.
Publiziert: 10.05.2023 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2023 um 11:50 Uhr
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Ein Airbus A330 der Swiss hebt auf der Piste 16 des Flughafens Zürich ab.
Foto: Sven Thomann

Der Flugverkehr zieht wieder an. «Bei der Pünktlichkeit sind wir noch nicht am Ziel», sagte Swiss Chief Commercial Officer Tamur Goudarzi Pour am Mittwoch in einem Medien-Call. Dies liege vor allem an den vielen Streiks in Deutschland, Italien und Frankreich sowie an strukturellen Engpässen bei der Flugsicherung. Zudem hätten die grossen Drehkreuzflughäfen mit Einschränkungen zu kämpfen, was sich auf den Flugplan der Swiss auswirke.

«Wir gehen dennoch davon aus, im Sommer stabil zu fliegen», sagte Goudarzi Pour. Streichungen im grösseren Umfang seien nicht zu erwarten. Dazu trage auch eine vergleichsweise grosse Flotte an geleasten Flugzeugen bei. Aktuell sind dies 14 von der Helvetic, zwei von Edelweiss sowie neu acht von Air Baltic. Grund dafür sind bis zu 8 Airbus A220 der Swiss, die nicht abheben können, weil der Motorenhersteller wichtige Ersatzteile nicht liefern kann.

Keine direkte Verbindung nach Peking

Wegen der bestehenden Einschränkungen auf der Angebotsseite habe daher die «Netztiefe» oberste Priorität, also das bestehende Angebot mit mehr Frequenzen zu verdichten, statt neue Ziele zu erschliessen. Ein Beispiel dafür sei China. Hier wurde im Frühjahr der Flugverkehr nach Shanghai wieder aufgenommen. Im Winterflugplan ab Ende Oktober gibt es dann wieder sechs Flüge pro Woche dorthin. Für Hongkong sind sieben Verbindungen geplant.

Direkte Verbindungen von Zürich nach Peking wird es kurzfristig aber nicht geben. Über eine Aufnahme des Verkehrs in die chinesische Hauptstadt soll später gesondert entschieden werden. Die Nachfrage nach Flügen von und nach China sei aber gut und steigend. Die jüngste Abschaffung der Corona-Tests könnten die Nachfrage noch einmal beschleunigen. Insgesamt erwartet Goudarzi Pour einen guten Sommer, wenn auch bei eingeschränkten Kapazitäten.

Neue Verbindungen auf der Langstrecke soll es zunächst auch nicht geben. Erst 2024 könnten dann wieder neue Destinationen hinzukommen. «Wir wollen weitere globale Metropolen an die Schweiz anbinden», kündigte Goudarzi Pour an. In ein paar Monaten werde entsprechend informiert.

1800 offene Jobs

Aktuell könne Swiss auch dank der hohen Leasing-Rate den Betrieb bei 86 Prozent des Vorkrisenniveaus – bei guter Gesamtauslastung – halten. Für 2024 wollte Goudarzi Pour nicht ausschliessen, auch wieder den Wert von 2019 erreichen zu können; für eine definitive Prognose sei es aber noch zu früh. Generell zeigte er sich aber sehr optimistisch, was dieses und das kommende Jahr betrifft.

Um das Wachstum stemmen zu können, will Swiss auch weiterhin kräftig Personal einstellen. Allein in diesem Jahr sollen 1800 Personen neu eingestellt werden. 2024 sollen es dann noch einmal 1000 werden. Die Bewerberlage sei auch gut und die Airline erhalte viele Bewerbungen. Eingestellt wird dabei in fast allen Bereichen am Boden, in der Luft und auch der Verwaltung, so Goudarzi Pour. (SDA(pbe/rae)

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