Corona-Kredite zurückbezahlt
Die Swiss ist wieder schuldenfrei

Die Swiss kommt nach dem Ende der Corona-Krise wieder ins Fliegen! Die Zahlen des ersten Quartals stimmen zuversichtlich. Zudem konnte die Airline ihre Corona-Kredite zurückbezahlen.
Publiziert: 03.05.2023 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2023 um 10:05 Uhr
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Ein Airbus A320 der Swiss hebt am Flughafen in Kloten ab.
Foto: Sven Thomann

Die Swiss hat ihren Steigflug auch zum Jahresstart fortgesetzt. Die Lufthansa-Tochter hat in den ersten drei Monaten einen Betriebsgewinn von 78,4 Millionen Franken eingeflogen. Im Vorjahr hatte die Airline noch einen Betriebsverlust von 47,4 Millionen Franken erlitten.

Auch die Einnahmen kletterten nun in den ersten drei Monaten 2023 weiter: Der Umsatz stieg auf 1,1 Milliarden Franken nach 712 Millionen Franken im Vorjahresquartal, wie die Swiss in einem Communiqué bekannt gab.

Allerdings ist der Aufschwung zu relativieren. Denn vor einem Jahr war das erste Quartal noch von der Coronavirus-Variante Omikron und dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine deutlich gebremst worden, obwohl die Nachfrage auch damals schon stark angezogen hatte.

«Grosse Reiselust»

Dennoch sei das jetzige Ergebnis ausserordentlich stark, schrieb die Swiss. Basis dafür seien die geringeren Kosten als Folge der Restrukturierung von 2021 sowie die hohe Verlässlichkeit des Flugprogramms.

Man sei strukturell gut aufgestellt und könne von der guten Marktlage profitieren, erklärte Finanzchef Markus Binkert. «Die grosse Reiselust führt nach wie vor zu einer starken Nachfrage nach Flugreisen, gleichzeitig ist das branchenweite Angebot nach den Corona-Jahren immer noch reduziert.»

Die Swiss beförderte im ersten Quartal 2023 insgesamt über 3 Millionen Passagiere. Das ist ein Anstieg von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig nahm die Zahl der Flüge um rund 47 Prozent zu.

81 von 100 Sitzen belegt

Damit waren die Maschinen deutlich besser ausgelastet: Von 100 Sitzen waren durchschnittlich 81 belegt. Das sei ein sehr hoher Wert, schrieb die Swiss. Vor einem Jahr waren im Schnitt erst 62,9 Prozent der Sitze besetzt gewesen.

Auf dem gesamten Streckennetz hat die Swiss im ersten Quartal insgesamt 40,2 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten (gemessen in angebotenen Sitzkilometern, ASK); diese Kennzahl stellt die Leistungseinheit im Luftverkehr dar.

Die hohe Nachfrage und das nach Corona immer noch reduzierte Angebot in der Luftfahrtbranche führten dazu, dass es weniger billige Flugtickets gibt. Die durchschnittlichen Erlöse sind damit gestiegen, was positiv für die Schweizer Airline war. «Darüber hinaus war insbesondere auch der starke Heimatmarkt Schweiz von Vorteil für die Swiss», hiess es.

Auch das Frachtgeschäft habe einen wichtigen Beitrag zum Resultat geleistet. Allerdings habe man nicht mehr die Rekorderträge der vergangenen Corona-Jahre erreicht, schrieb die Swiss. In den Pandemiezeiten hatte das Frachtgeschäft geboomt. Nun hat die Swiss wieder deutlich weniger reine Frachtflüge durchgeführt.

Mit dem Quartalsabschluss hat die Schweizer Airline wieder das Liquiditätsniveau von vor der Krise erreicht. Per Ende Mai 2022 hatte die Swiss den vom Bund verbürgten Corona-Bankkredit vor Ende der Laufzeit zurückbezahlt und sich über die Lufthansa-Gruppe am Kapitalmarkt finanziert.

Swiss ist wieder schuldenfrei

Mit dem starken Ergebnis im ersten Quartal konnte die Swiss nun auch diese Finanzierung zurückzahlen, womit sie wieder uneingeschränkt investitionsfähig sei, wie sie schrieb. Die Swiss sei wieder schuldenfrei, sagte Binkert.

Im laufenden Jahr plant die Lufthansa-Tochter weiterhin mit einer Kapazität in angebotenen Sitzkilometern von rund 85 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019: Eine der obersten Prioritäten für die kommenden Monate sei wiederum eine grösstmögliche Stabilität im Flugbetrieb. «Die Swiss wird alles daransetzen, ihrer Kundschaft eine möglichst hohe Zuverlässigkeit zu bieten.»

Auch bei der Konzernmutter Lufthansa haben die wachsende Nachfrage nach Reisen und höhere Ticketpreise für einen Aufschwung gesorgt. Im ersten Quartal lag der saisontypische operative Verlust (bereinigtes Ebit) bei 273 Millionen Euro und damit knapp halb so hoch wie im pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum.

Der Nettoverlust verringerte sich auch wegen einer Abschreibung nur um ein Fünftel auf 467 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte nach angepassten Zahlen um 40 Prozent auf gut 7 Milliarden Euro nach oben. Der Konzern sei auf Kurs, den operativen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro von 2022 im laufenden Jahr wie geplant deutlich zu übertreffen, hiess es in einem Lufthansa-Communiqué. (pbe/SDA)

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