Alle wollen wieder abheben, die Schlangen an den Flughäfen werden immer länger. Diese Zeiten wie vor Corona sind wieder da, die Preise für Flüge sind deutlich angestiegen.
Corona war zwar ein Albtraum für die Luftfahrtindustrie. Vor drei Jahren mussten Airlines weltweit mit Staatsmilliarden gestützt werden, um nicht bankrottzugehen. Doch heute entpuppt sich die Pandemie für sie als Segen. «Langstreckenreisen haben sich zwischen 30 Prozent und 45 Prozent verteuert. Nach Kathmandu hat sich der Flugpreis sogar fast verdoppelt», sagte André Lüthi (63), Präsident des Schweizer Individualreisen-Spezialisten Globetrotter zur «NZZ am Sonntag». «Die Airlines profitieren davon, dass Corona den ruinösen Preiswettbewerb beendet hat», stellte Lüthi fest.
Es wird noch teurer
Die Folge: Gerade für Familien werden die grossen Ferien auf einem fernen Kontinent beinahe unerschwinglich. «Der Mittelstand hat bei Langstreckenreisen ein Problem», erklärt Lüthi. Das spüren auch andere Reisebüros. Im Vergleich zu den Vor-Corona-Zeiten ist das Passagieraufkommen um bis zu 20 Prozent tiefer. Einzig die höheren Preise helfen, die Umsatzzahlen zu steigern.
Das hat auch die Airline Swiss festgestellt: «2023 erwarten wir weiterhin Preise über den Werten von vor der Pandemie. Dies aufgrund des noch immer knappen Angebots und der demzufolge reduzierten Verfügbarkeit tiefer Ticketpreise.» Und die Preise dürften weiter steigen. Denn Fliegen soll nachhaltiger werden – das kostet Milliarden an Investitionen in neue Technologien. (SDA/koh)