Fingernägel kurz, Bart gestutzt
An diesen Regel-Katalog müssen sich Temporäre im Bürgenstock halten

Bei der Friedenskonferenz helfen im Bürgenstock Resort zahlreiche externe Arbeitskräfte aus. Diese müssen im Luxushotel eine ganze Liste an Kleider- und Körperpflege-Vorschriften beachten. Blick hat Zugang zum Regelwerk.
Publiziert: 04.06.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2024 um 11:16 Uhr
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Angestellte, die diese Vorschriften im Bürgenstock Resort nicht einhalten, müssen wieder nach Hause.
Foto: Zvg
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Das Personal im 5-Sterne-Hotel Bürgenstock Resort ist es sich gewohnt, reiche und prominente Gäste zu bewirten und ihnen möglichst jeden Wunsch zu erfüllen. Während der Ukraine-Friedenskonferenz vom 15. und 16. Juni wird der Druck auf den Angestellten noch eine Spur grösser sein. Alle Augen sind zwei Tage lang auf das Luxusresort gerichtet, wenn sich die mehr als 160 Delegierten aus Ländern rund um den Globus auf dem Bürgenstock treffen.

Da überlässt das Resort nichts dem Zufall. Es heuert über Temporärbüros mehrere Dutzend zusätzliche Arbeitskräfte für die Küche, als Handlanger und in anderen Bereichen an, wie Blick von Insidern weiss. Zudem sollen rund 100 Studentinnen und Studenten der Hotelfachschule Luzern im Einsatz stehen.

Grosse Geheimniskrämerei

Zur Zahl der personellen Verstärkung will sich das Hotel nicht äussern. Alle Beteiligten sind mit Blick auf die Friedenskonferenz übervorsichtig. So nimmt die Hotelfachschule auf die Studentenzahl angesprochen, Rücksprache mit der polizeilichen Einsatzleitung – und verzichtet auf deren Rat auf eine Bestätigung der Zahl. Beim Bürgenstock Resort lässt man immerhin durchblicken, dass während der Konferenz etwa 700 Angestellte im Einsatz stehen.

Auch vom Personal ist höchste Diskretion gefordert. Zudem muss es eine ganze Palette an Kleider- und Körperpflegevorschriften einhalten. Wer mit Wikinger-Bart oder langen Fake-Fingernägeln auftaucht, wird gleich wieder nach Hause geschickt und der Lohn fällt aus, informiert das Hotel in einem Regelwerk, das Blick vorliegt. Wer an der Front arbeitet, darf auch keine sichtbaren Tattoos oder Piercings haben oder seine Nägel lackieren.

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Luxushotels sind strenger

Auch in der Küche, in der Logistik oder als Spüler im Nachteinsatz kann man nicht einfach zum Dienst aufkreuzen, wie man möchte. Männer müssen frisch rasiert sein oder dürfen maximal einen gepflegten Kurzbart vorzeigen. Verlangt werden ebenso kurze Fingernägel und gepflegte Haare, die ab Schulterlänge zusammengebunden gehören.

Diese Standards seien in der Luxushotellerie üblich, heisst es vonseiten des Bürgenstock Resorts. Brancheninsider bestätigen die höheren Anforderungen an eine gepflegte Erscheinung.

Wer sein Gesicht beim Schminken in den Farbeimer taucht, hat beim Vorstellungsgespräch im 5-Sterne-Betrieb einen schweren Stand. Bei Leggins und Jogginghosen hört der Spass ganz auf. Doch die Branche hat die Vorschriften bei der Suche nach Fachkräften hie und da gelockert. So hat das Luxushotel Baur au Lac in Zürich in den letzten zwei Jahren erst kurze Bärte und schliesslich auch Tätowierungen erlaubt.

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