Kriege werden heute längst nicht mehr nur auf dem Schlachtfeld entschieden. Entscheidend ist die Präsenz auf Social Media. Und wie sich die Menschen in den betroffenen Ländern verhalten. Das spürt Russlands Präsident Wladimir Putin (69) derzeit ganz direkt. Ihm kehren Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten den Rücken zu. Und bringen den Kreml-Herrscher damit in Bedrängnis.
Immer mehr Menschen wenden sich im eigenen Land von Putin ab und reisen aus, wie die «Bild-Zeitung» berichtet. Die Bahnlinie von Sankt Petersburg nach Helsinki ist seit Tagen komplett ausgebucht. Für Russen ist sie die einfachste Möglichkeit, um in die EU zu kommen.
Putin gehen die guten Leute aus
Die Abwanderung von Fachkräften zeigt sich auch in den Stellengesuchen: Die Zahl der offenen Stellen für IT-Spezialisten im öffentlichen Dienst etwa hat sich in Russland seit Beginn des Ukraine-Krieges verdoppelt (+108 Prozent). Der Bedarf an Systemadministratoren (+111 Prozent) und Web-Ingenieuren (+120 Prozent) steigt stark an. Kurz: Putin gehen die guten Leute aus.
Das offizielle Russland bemüht sich, die Contenance zu bewahren. «Die Zahl der offenen Stellen ist gestiegen, da die Unterstützung durch Dienstleistungsunternehmen, die Wartungs- und Site-Entwicklungsdienste anbieten, zurückgegangen ist», schreibt die Nachrichtenagentur Tass.
Höhere Sozialleistungen
Wladimir Putin versucht, die Arbeitslosen bei Laune zu halten, indem er ihre Renten und Sozialleistungen um sechs Prozent erhöht. Dumm nur: Allein die Preise für Grundnahrungsmittel sind in den vergangenen Wochen um 25 bis 100 Prozent gestiegen. (pbe)