Auf einen Blick
- Muttenchopf ist ein Instagram-Hotspot im Kanton Glarus
- Touristen verursachen Parkplatz-Chaos und blockieren Heli-Landeplatz
- Buslinie wegen Mehrkosten von 75'000 bis 80'000 Franken verworfen
Der Muttenchopf bei Linthal im Kanton Glarus ist in den vergangenen Jahren zum Instagram-Hotspot der Region geworden. Der Auslöser war ein tolles Bild des Naturfotografen Tobias Ryser (43), das er 2016 auf Instagram geteilt hatte. Darauf zu sehen ist die Bergspitze Muttenchopf, die über dem Limmerensee thront. Ein sagenhaftes Bild am «Ende der Welt», wie der Ort aufgrund seiner Abgelegenheit und Ruhe auch heisst.
Doch damit ist seit geraumer Zeit Schluss. Die Touristen kommen in Scharen, um das perfekte Bild für Instagram zu schiessen. Im Sommer 2024 war der Ansturm noch mal grösser. Das gibt den Einheimischen zu denken. Die «Südostschweiz» berichtet von Wildwest-Zuständen im Tierfed. Von hier aus machen sich die Touristen zum Muttenchopf auf.
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Heli-Landeplatz blockiert
An einem schönen Wochenende kommt es zu einem regelrechten Parkplatz-Chaos. Bereits am Vormittag sind alle Parkplätze weg. Die Touristen weichen mit ihren Autos laut der «Südostschweiz» auf die Zufahrtstrasse ins Tierfed aus. Auch das Fahrverbot schreckt sie nicht ab. Und sogar vor dem angeschriebenen Helikopterlandeplatz werden Autos parkiert. Das habe bereits dazu geführt, dass die Heli Linth zwischen den Fahrzeugen landen musste.
«Es ist eine Katastrophe», sagt Johann Lins, Einwohner von Tierfed und Taxi-Fahrer, gegenüber der Zeitung. Obwohl vier Personen im Einsatz stehen, seien sie in Spitzenzeiten zu wenige. Auch die Hotelbetriebe haben Mühe, die Gästeparkplätze freizuhalten.
Wann kommt die Buslinie?
Um den Massentourismus in den Griff zu kriegen, fordern Tourismusvertreter nun eine Busverbindung vom Linthal ins Tierfed. Vor zwei Jahren wurde dieselbe Idee von der Gemeinde noch verworfen – wegen Mehrkosten von 75'000 bis 80'000 Franken pro Jahr. Nun habe sich aber die Parkplatzsituation drastisch verschärft, sagen die Touristiker. «Es braucht unbedingt eine Buslinie ins Tierfed», so Fridolin Hösli, Geschäftsführer von Visit-Glarnerland, gegenüber der «Südostschweiz».
Sowohl die Gemeinde Glarus Süd als auch der Kanton haben die Problematik mittlerweile erkannt. Auf den Fahrplanwechsel 2025 gebe es noch keine Buslinie, machen sie in der Zeitung klar. Aber in Zukunft könnte sich das ändern. Positive Aussichten für die Einheimischen also – aber das Parkplatz-Chaos dürfte zumindest im Sommer 2025 seine Fortsetzung finden.