Damit sein Firmen-Konstrukt nicht endgültig zusammenbricht, scheint der Immobilien-Investor und Gründer der Signa Holding, René Benko (46), jetzt auch in die eigene Tasche zu greifen. Der Unternehmer versucht aktuell, seine Luxus-Yacht und ein Picasso-Gemälde loszuwerden.
Damit nicht genug: Einem Bericht der «Tiroler Tageszeitung» zufolge hat Benko sein nobles Anwesen in Igls bei Innsbruck, im Juli für einen Kredit über 15 Millionen Euro (14,5 Millionen Franken) an die Liechtensteiner Landesbank verpfändet. Benko lebt in der Luxusvilla mit seiner Familie. Aktuell ist allerdings noch unklar, ob die Verpfändung im Zusammenhang mit der Signa-Schieflage geschah.
Signa Holding braucht richtig viel Geld
Seit Dezember 2021 gibt es gemäss der «Tiroler Tageszeitung» für die Immobilie auch einen Vertrag mit der Signa Holding. Die Höhe des Mietzinses ist unbekannt.
Die Villa gehört, wie auch Privatjet, Yacht und Kunstsammlung, zur Privatstiftung des Globus-Mitbesitzers. Bezifferte das US-Nachrichtenmagazin «Forbes» Benkos Nettovermögen im Sommer 2023 noch mit rund 6 Mrd. US-Dollar (5,2 Mrd. Franken), waren es Ende November nur noch 2,8 Mrd. Dollar (2,4 Mrd. Franken). Benko rutschte damit vom 425. auf den 1105. Platz im weltweiten Ranking ab.
In die «Forbes»-Berechnungen fliesst ein, wie viel die Anteile wert sind, die die jeweiligen Milliardärinnen und Milliardäre halten. Schuld an dem Absturz dürfte also massgeblich der Niedergang des Wertes von Benkos Signa-Anteilen sein. Laut «Wirtschafts-Compass» besitzt die Familie Benko Privatstiftung direkt und indirekt rund 66 Prozent der Anteile der Signa Holding GmbH.
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Julius Bär soll Benko Kredite gewährt haben
Benkos Unternehmensgruppe braucht dringend frisches Geld, um sich finanziell über Wasser halten zu können. Schon am kommenden Donnerstag ist eine Anleihe in Höhe von umgerechnet rund 193 Mio. Franken fällig, bis Jahresende muss die Signa-Gruppe laut Medienberichten sogar 482 Mio. Franken aufbringen.
In der Schweiz sorgt der Fall von René Benko ebenfalls für Schlagzeilen. So hat die Bank Julius Bär der Signa-Holding hohe Kredite gewährt. Am Aktienmarkt waren die Julius Bär-Titel in den vergangenen Tagen teilweise unter Druck.
Ausserdem ist die Globus-Gruppe mitsamt ihren Immobilien je zur Hälfte im Besitz von Signa und der Central Group. Die Central-Gruppe der thailändischen Familie Chirathivat hatte daher ein verbales Bekenntnis zu Globus verlauten lassen, um dem Warenhaus den Rücken zu stärken. (nad)