Kurzarbeit, Entlassungen, Lehrlinge ohne Job: Die Corona-Krise hatte so ziemlich alles zu bieten, was Arbeitgebern – welchen Alters auch immer – schlaflose Nächte bereitete. Nun die Wende: Die Anzahl der veröffentlichen Jobinserate in der Schweiz steigt in allen Berufsfeldern weiterhin deutlich. Besonders ausgeprägt ist der Zuwachs in der Gastronomie sowie in den Bereichen Wellness, Kultur und Sport. Das sind die Ergebnisse einer Analyse aller im zweiten Quartal 2021 auf den Jobportalen jobs.ch und jobup.ch publizierten Stellen.
Die Auswertung der ausgeschriebenen Jobs im zweiten Quartal 2021 zeigt auf der Angebotsseite weiterhin einen deutlichen Trend nach oben. So ist die Gesamtzahl aller Inserate auf jobs.ch seit Anfang 2021 um 30 Prozent und seit April um 14 Prozent gestiegen.
200 Prozent mehr Gastro-Inserate
In der französischsprachigen Schweiz wurde in den letzten sechs Monaten eine Steigerung der veröffentlichten Jobinserate um 21 Prozent verzeichnet. Am beträchtlichsten ist das Angebot an ausgeschriebenen Stellen in der Gastronomie gestiegen – hier ist die Zunahme um 200 Prozent auf jobs.ch und 270 Prozent auf jobup.ch geradezu explodiert. Intensiv wird dabei nach Service- und Barpersonal gesucht, wo sich das Inseratevolumen sowohl in der Deutschschweiz als auch in der Romandie mehr als verzehnfacht hat.
Weiter ist die enorm steigende Entwicklung in den Bereichen Wellness, Kultur und Sport augenfällig. Auch hier haben die offenen Stellen in beiden Sprachregionen deutlich zugenommen – plus 143 Prozent in der Deutschschweiz bzw. 192 Prozent in der Westschweiz. Besonders gross ist der Engpass im Bereich Coiffure und Kosmetik.
Kaum Nachfrage in Pflege und Therapie
Am wenigsten zugenommen haben zwischen Jahresbeginn und Ende des zweiten Quartals in der Deutschschweiz die Berufsfelder Medizin, Pflege, Therapie (+6 Prozent), in der Westschweiz IT und Telekommunikation (+25,8). Dabei handelt es sich um Bereiche, die sich durch die Krise hindurch eher als konstant erwiesen haben. Daher ist nun auch der Zuwachs geringer, weil diese Berufsfelder einen geringeren Nachholbedarf hatten. (pbe)