Der Januar ist, im Gegensatz zum Dezember, üblicherweise für die Temporär-Stellenvermittler ein ruhiger Monat, wie Yves Schneuwly, Chef von Coople Schweiz, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.
Aber dieses Jahr ist es anders: Bei Coople Schweiz lag die Nachfrage nach Personal schon zu Jahresbeginn dreimal höher als in einem normalen Januar. Die Zahl der effektiven Vermittlungen sei um 100 Prozent höher als in den letzten Jahren, stellte Schneuwly fest.
«Wir befinden uns derzeit in einem absoluten Ausnahme-Januar, der nicht mit anderen Jahren vergleichbar ist», erklärte auch Marcel Keller von Adecco Schweiz gegenüber Keystone-SDA. Verantwortlich dafür sind die vielen Personalausfälle bei Unternehmen aufgrund der vielen Corona-Fälle.
Gesundheitswesen und E-Commerce
Die Nachfrage nach Personal ist dabei über alle Branchen hinweg gross. Am stärksten ist sie derzeit im Gesundheitswesen, im E-Commerce, im Detailhandel, der Gastronomie und Hotellerie und in der Logistik, wie Schneuwly und Keller erklären.
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Schwierig wird es für die Temporärstellen-Vermittler, wenn spezialisierte Fähigkeiten gesucht werden, etwa in der Medizin oder IT, aber auch Lokomotiv- und Tramführer. Diese sind nicht einfach transferierbar.
Gastronomen haben gute Chancen
Gute Beispiele dafür, dass Arbeitskräfte die Branche auch wechseln können, sieht Schneuwly hingegen für Personen, die lange in der Gastronomie gearbeitet haben. Deren Fähigkeiten, gut mit Kunden und Kundinnen umzugehen, funktionierten beispielsweise sehr gut im E-Commerce.
Keller erklärte, dass Unternehmen flexibler geworden seien und mehr Kompromisse eingehen würden. Für branchenfremde Arbeitnehmende würden vermehrt interne Schulungen angeboten. (pbe/SDA)