Die Schweizer Armee hat Whatsapp für den dienstlichen Gebrauch verboten. Stattdessen soll neu der Messaging-Dienst Threema für die Kommunikation benützt werden.
Laut Schweizer Armee wechsle man von Whatsapp zu Threema, weil das Schweizer Unternehmen sicherer sei – auch hinsichtlich des Datenschutzes. Threema unterstehe nicht dem amerikanischen Cloud Act und lasse sich anonym nutzen, es sei konform mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung und unterliege schweizerischer Rechtsprechung.
«Doppelt so viele IDs erstellt»
Am Hauptsitz von Threema in Pfäffikon SZ ist seit der Mitteilung der Armee einiges los. «Am Mittwoch sind weltweit etwa doppelt so viele Threema-IDs erstellt worden wie an einem üblichen Tag», sagt Sprecher Roman Flepp zu Blick. Auch das Medieninteresse sei international sehr gross.
Die Armee gehe mit gutem Beispiel voraus. «Es ist wichtig, dass Behörden und Unternehmen die nötigen Massnahmen treffen, um Unternehmensdaten, vertrauliche und schützenswerte Informationen sowie die Privatsphäre der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen», so Flepp. Der Entscheid habe sicher Signalwirkung.
«Gütesiegel der besonderen Art»
Bei Threema ist man stolz. «Dass sich die Schweizer Armee nach gründlicher Evaluation entschieden hat, Threema flächendeckend einzusetzen, ist für uns ein Gütesiegel der besonderen Art», sagt Flepp.
Man erhoffe sich davon einen weiteren Schub in der Schweiz. «Für unsere Geschäftstätigkeit ist der Armee-Entscheid jedoch nicht von substanzieller Bedeutung. Wir sind relativ breit aufgestellt,» so Flepp.
Gegenwärtig zählt Threema mehr als 10 Millionen Nutzer sowie 7000 Firmenkunden der Businesslösung Threema Work. 80 Prozent der User stammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.