«Elektromobilität am Abgrund» vs. «E-Auto wird sich durchsetzen»
So emotional diskutiert die Blick-Community über E-Auto-Preise

Der Wandel weg vom Benziner hin zum E-Wagen bewegt die Schweiz. Die Leserinnen und Leser vom Blick sind mehrheitlich sehr kritisch eingestellt. Es gibt aber auch Fans. So denkt unsere Community über Elektroautos.
Publiziert: 05.10.2024 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2024 um 15:36 Uhr
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Die Verkaufszahlen von E-Autos sind in der Schweiz rückläufig.
Foto: IMAGO/Rolf Poss

Auf einen Blick

  • E-Auto-Verkäufe in der Schweiz um 10 Prozent eingebrochen
  • Kritiker bemängeln hohe Kosten und geringe Reichweite
  • Befürworter glauben an Zukunft des Elektroautos
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Herr und Frau Schweizer kaufen weniger E-Autos – gegenüber 2023 ist der Absatz um 10 Prozent eingebrochen. Generell haben die Fahrzeuge mit Elektroantrieb einen schweren Stand. In ganz Europa sind die Verkaufszahlen rückläufig

Einer der Gründe für den Rückgang: E-Autos sind immer noch deutlich teurer als ihre Gegenstücke mit herkömmlichem Antrieb. Eine Auswertung vom deutschen Institut Center Automotive Research des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer (73) ergab, dass der Preis für ein Elektroauto durchschnittlich fast ein Viertel höher ist als jener für einen vergleichbaren Verbrenner. In der Schweiz ist zudem im Januar 2024 die Steuerbefreiung weggefallen, was den E-Auto-Kauf zusätzlich weniger attraktiv macht. Kaufwillige denken aktuell zweimal darüber nach, ob sie sich wirklich einen Elektrowagen zulegen sollen – oder doch lieber auf einen Benziner oder Diesel zurückgreifen.

So denken die Kritiker

Elektroautos bewegen also die Menschen. In Debatten sind sie derzeit ein heisses Eisen – auch bei der Blick-Community, die angeregt über die Thematik diskutiert. Die überwiegende Mehrheit ist gegenüber der Wende in der Autoindustrie kritisch eingestellt. «Eine E-Kiste kommt noch lange nicht in meine Garage», bringt Leser Mario Siegenthaler die vorherrschende Meinung in den Kommentarspalten auf den Punkt.

Auch Leser Sandro Gallo will beim Verbrenner bleiben: «Da weiss man, was man hat.» Boris Budak nennt mehrere Gründe, weshalb er sich kein E-Auto anschaffen möchte: «Die Reichweite ist viel zu tief, sie sind zu teuer. Und wo soll ich laden?» Er habe keine Möglichkeit, einen Elektrowagen bei sich zu Hause aufzuladen. 

Ein gewisser Teil der Community stellt auch infrage, ob Elektroautos wirklich nachhaltig sind. «Mir ist immer noch nicht klar, wie die Verwertung der alten Batterien erfolgt», schreibt Leser Ruedi Flückiger. Und weiter: «Die Linken verschweigen zudem bewusst, welch grosse Umweltschäden bei der Gewinnung der Batterierohstoffe entstehen.» Hanspeter Müller urteilt: «Wenn es so weitergeht, ist die Elektromobilität echt am Abgrund.»

Das sagen die E-Auto-Befürworter

Es gibt sie aber durchaus, die Fans der Autos mit Elektroantrieb. Regina Müller, die sich als «happy E-Fahrerin» outet, begründet: «Keine unnötigen Tankstellenbesuche mehr, das Aufladen in der Einstellhalle im Eigenheim nachts zum Billigtarif ist enorm günstig, keine Servicekosten, es bleibt nur saisonaler Reifenwechsel. Dazu war unser Auto günstig im Anschaffungspreis.» Hans Weber siehts ebenfalls so: «Ich habe auch ein E-Auto, bin damit äusserst zufrieden, und die Rechnung geht auch auf.»  

Ruedi Zimmermann prognostiziert: «Das E-Auto wird sich durchsetzen.» Die Hersteller sollten aber reagieren und die Batterien vermieten. Auch Stephan Huber glaubt an die Zukunft der E-Mobilität: «Nächstes Jahr kommt die Wende, denn ab diesem Herbst und noch mehr 2025 werden diverse zahlbare Elektroautos auf den Markt kommen.»

Autoindustrie hält an Wandel fest

Werner Pluess vertraut einfach aufs ökonomische Grundgesetz: «Der freie Markt regelts: Angebot, Nachfrage, Preis, und gut ist.» Und genau in diesem Markt hält die Autobranche am Wandel fest – ungeachtet aller Debatten. Die Branche habe global bereits 500 Milliarden Franken in den Wandel investiert, heisst es vonseiten des Autohändlers Amag. Jetzt müsse die Schweiz die Grundlagen für die Elektrifizierung des Verkehrs und damit für das Erreichen der Klimaziele schaffen. Und der Touring Club Schweiz verspricht: «Die Kosten für Elektroautos werden sinken.»

Das zeigt: Die Zukunft wird weiter Gesprächsstoff über das Thema Elektromobilität liefern. E-Autos bleiben wohl ein grosses Stammtischthema, über das die Schweiz spricht.

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