Im süddeutschen Bundesland Baden-Württemberg gilt in Einkaufsgeschäften, Museen, Restaurants, Cafés und Bibliotheken per sofort eine FFP2-Maskenpflicht. Das hat die Landesregierung angesichts der Omikron-Welle beschlossen.
Von der verschärften Regelung betroffen sind auch Schweizer Einkaufstouristen, etwa solche, die zum Shoppen nach Konstanz oder Lörrach fahren. Wer keine FFP2-Maske dabei hat und dennoch einen Laden betritt, muss mit bis zu 250 Euro Busse rechnen!
Empfehlung wird Pflicht
«Wir alle wissen ob der erhöhten Schutzwirkung bei FFP2 – gerade jetzt mit Omikron», begründet der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (60, Grüne) die Verschärfung. Bisher galt in Restaurants und Co. in Baden-Württemberg lediglich eine Empfehlung für FFP2-Masken. Nun wird daraus eine Pflicht.
Baden-Württemberg ist auch in anderen Belangen deutlich strenger als die Schweiz: So braucht es zum Einkaufen ein 2G-Zertifikat – ausgenommen sind nur Läden der Grundversorgung. Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde ab 22.30 Uhr, Clubs sind gänzlich geschlossen. Grossveranstaltungen sind, ganz im Gegensatz zur Schweiz, verboten. An Konzerten oder Fussballspielen sind maximal 500 Zuschauer erlaubt.
In Lörrach drohen Ausgangssperren für Ungeimpfte
Jugendliche sind von der neuen FFP2-Maskenpflicht in Baden-Württemberg ausgenommen, sie gilt erst ab 18 Jahren. Im öffentlichen Verkehr reicht weiterhin eine chirurgische Maske aus. Nicht so im benachbarten Bundesland Bayern: Dort muss auch in Bus und Zug eine FFP2-Maske getragen werden. Noch strenger ist Österreich, dort gilt die FFP2-Maskenpflicht zum Teil sogar draussen. In der Schweiz hingegen reichen chirurgische Masken aus, auch eine offizielle Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken gibt es aktuell nicht.
Ausgerechnet in einem Grenzgebiet der Schweiz sieht es besonders prekär aus: Im Landkreis Lörrach direkt bei Basel liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 493 Neuinfektionen auf 100'000 Einwohner. Das ist zwar deutlich weniger als in der Schweiz mit mehr als 2000 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner. Dennoch dürften in Lörrach bald die Schrauben noch weiter angezogen werden. Wenn die Inzidenz in Lörrach an zwei aufeinanderfolgenden Tagen über 500 klettert, treten Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in Kraft. Sie dürfen dann zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens ihr Zuhause nur noch in Ausnahmefällen verlassen.