Grossandrang in Schweizer Einkaufszentren! Ein letztes Mal strömen die Massen durch die Tore der Konsumtempel und decken sich mit Kleidern, Computerspielen und anderen Gütern des nicht-täglichen Bedarfs ein. Denn ab Montag gilt: Storen runter! Um die Ausbreitung der britischen Corona-Mutation zu verhindern, lässt der Bundesrat die Detailhändler erst einmal schmoren.
Vor der Zwangsschliessung wollen die Ladenbesitzer heute also nochmals so richtig Kasse machen. Sie senken die Preise dramatisch, um Schnäppchenjäger zu sich zu locken. «Die Preisreduzierung ist dieses Jahr extrem», sagt eine Verkäuferin bei Zara in der Bahnhofstrasse in Zürich zu BLICK. «Mit 100 Franken können Sie hier heute viel erreichen. Die einzelnen Teile sind extrem heruntergesetzt.»
«Mein Freund ist vierzig Minuten angestanden»
Im Glattzentrum scheint sich die Rabatt-Offensive offensichtlich ausgezahlt zu haben. Tausende tummeln sich durch die Gänge und langen nochmals richtig zu. So zum Beispiel Marina aus St. Gallen. Den Zara-Rabatten konnte sie nicht widerstehen: «Mein Freund ist extra vierzig Minuten für mich angestanden», sagt sie.
Bei vielen stehen gemütliche Gegenstände auf der Einkaufsliste: Mili (40) und Tochter Lena (9) aus Wettingen AG haben sich etwa mit Kuschelkissen und anderen gemütlichen Kleidern eingedeckt. Sie bereiten sich so auf mehr Zeit in den eigenen vier Wänden vor. Elisa (27) aus Zürich sucht noch Trainerhosen fürs Homeoffice. Auch Iman (22) und Nici (32) aus Winterthur ZH wollen sich Jogginghosen zulegen – im häuslichen Lockdown geht der Schlabberlook nämlich total in Ordnung.
Schlangen vor Luxus-Shops in der Bahnhofstrasse
Gross ist der Andrang an der Zürcher Bahnhofstrasse. Ein Augenschein beweist: Von Schneemassen und eingeschränktem Verkehr lassen sich Herr und Frau Schweizer nicht abschrecken. Die Beine in den Bauch stehen müssen sich die Einkaufswütigen vor allem vor Luxusgeschäften.
Eine Kundin klagt vor dem Louis-Vuitton-Laden: «Schon über eine Stunde warte ich, dass man mich reinlässt.» Eine Alternative hat sie nicht. «Ich brauche noch ein Geschenk für eine Freundin», sagt sie.