In diesem Jahr ist das Weihnachtsgeschäft eingebrochen: Allein die Spielwarenkette Franz Carl Weber sei auf 1,5 Millionen unverkauften Produkten sitzen geblieben, sagt CEO Roger Bühler in der «NZZ am Sonntag». Das Loch in der Kasse ist entsprechend gross: Er rechnet mit einem Umsatzverlust von 2,4 Millionen Franken wegen der Corona-Massnahmen. «Es ist extrem, was im Dezember alles passiert ist», sagt Bühler der Zeitung.
Auch die Modekette Chicorée liegt im sonst verkaufsstarken Monat Dezember nach ersten Schätzungen 20 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahres. Anderen Ladenketten ging es genauso. Insgesamt liegt das Weihnachtsgeschäft 2020 fünf bis zehn Prozent unter demjenigen von 2019, schätzt Martin Brown, Finanzprofessor an der Universität St. Gallen. Dies, obwohl Online-Shopping boomte.
Vor Weihnachten zu viel eingekauft
Bereits im Dezember Rabatte anzubieten, kam für die meisten Händler nicht in Frage. Im eh schon schlechten Corona-Jahr wollten sie möglichst lange zu regulären Preisen verkaufen und so die ganze Marge einstreichen. Weil sie aber immer noch auf vollen Lagern sitzen, kommen sie nun nicht mehr darum herum. Der Grund: Viele Geschäfte haben vor Weihnachten zu viel Ware eingekauft, auf der sie jetzt sitzen bleiben.
Deshalb wird es laut der «NZZ am Sonntag» im Januar zur Rabattschlacht der Läden kommen, welche die Ware loswerden müssen. Zudem verschieben sie Produkte aus Aargauer und Solothurner Filialen, wo die Geschäfte geschlossen sind, in andere Kantone. Das dürfte Folgen haben: Der Ausverkauf wird in den Städten zu mehr Rummel führen, als Epidemiologen lieb ist. (pbe)