Einheimische können sich Mieten nicht mehr leisten
Mönche kämpfen gegen teuren Wohnraum in Engelberg

Bezahlbarer Wohnraum ist in Engelberg rar. Nun hilft das Kloster. Stellt Land zur Verfügung und will für 50 Millionen günstige Wohnungen bauen.
Publiziert: 08.06.2023 um 21:07 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 18:38 Uhr
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Das Kloster Engelberg prägt das Dorf am Fusse des Titlis.
Foto: PD

Engelberg OW hat ein Problem: Vor lauter Ferienwohnungen, die meist leer stehen, wird der Wohnraum für Einheimische oder Angestellte im Tourismus knapp. Oder unbezahlbar. Das hat Folgen. Das Gewerbe findet keine Fachkräfte mehr, weil diese keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden. Das berichtet SRF.

Allerdings sind nicht nur Feriengäste von der Bergwelt Engelbergs begeistert. Auch für Familien ist das Dorf attraktiv, weil es neben einer Primar- und Sekundarschule auch ein Gymnasium gibt. Im Benediktinerkloster, das Engelberg prägt. Hinzu kommen die tiefen Steuern des Kanton Obwaldens. Laut SRF bezahlt man bei einem Vermögen von 25 Millionen Franken in Sarnen nur halb so viel Steuern wie im Steuerparadies Zug.

Weniger als 2000 Franken für 4,5 Zimmer

Die Folge sind steigende Mieten. Auch in Engelberg. Nun kommt aber Bewegung in die Sache. Das Kloster Engelberg will auf seinem Land 70 bezahlbare Wohnungen errichten. Hinzu kommen rund 2400 Quadratmeter für Gewerberäumlichkeiten. Die Benediktiner nehmen die Sache zusammen mit der Einwohner- und der Bürgergemeinde in die Hand. Und verkaufen das Land nicht an Investoren, die dann darauf bauen. «Es geht nicht darum, das Grösstmögliche hinauszuziehen. Es geht um das Wohnen für die Menschen vor Ort», sagt Christian Meyer, Abt des Klosters.

So sollen die Apartments denn auch nur an Menschen vermietet werden, die ihren Lebensmittelpunkt im Klosterdorf haben. Die Preise sind fair: Für eine 4,5-Zimmer-Wohnung verlangt das Kloster weniger als 2000 Franken pro Monat. Das ist so viel, wie eine gleichwertige Neubauwohnung vor 15 Jahren gekostet hat. Engelbergerinnen und Engelberger müssen noch über das Projekt abstimmen. Ende 2026 soll es fertiggestellt sein. Die Kosten: 50 Millionen Franken. (pbe)

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