Einbrüche nehmen stark zu
In der Schweiz boomen Sicherheitsgadgets

Einbrüche nahmen in den letzten Jahren stark zu. Nun decken sich die Menschen mit Sicherheitsgadgets ein. Doch ist das wirklich die Lösung des Problems?
Publiziert: 24.10.2024 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2024 um 11:02 Uhr
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In der Schweiz nehmen die Einbrüche in den letzten Jahren stark zu. Besonders aktiv sind die Kriminellen jeweils im Winter.
Foto: Getty Images/Westend61

Auf einen Blick

  • Einbrüche in der Schweiz nahmen 2023 um 16 Prozent zu
  • Über 41'000 Einbrüche und Einschleichdiebstähle im letzten Jahr
  • Verkäufe von Sicherheitsgadgets steigen bei brack.ch und Galaxus
  • Securitas Direct verzeichnet mehr Anfragen von Privatpersonen und KMUs
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Wenn die Tage kürzer werden, schlägt in der Schweiz die Stunde der Einbrecher. Für sie ist die frühe Dunkelheit die perfekte Tarnung.

Doch nicht nur jahreszeitlich steigen mehr Kriminelle in Häuser und Wohnungen ein, um Laptops, Bargeld oder Schmuck zu entwenden. Seit dem Ende der Pandemie sind in der Schweiz allgemein mehr Einbrecher unterwegs.

2023 gab es hierzulande über 41'000 Einbrüche und Einschleichdiebstähle, rund 16 Prozent mehr als im Jahr davor. Kein Wunder, dass in der Bevölkerung deshalb das Bedürfnis nach Sicherheitsgadgets steigt.

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Kameras und Alarmanlagen boomen

«Wir verzeichnen in fast allen Warengruppen rund ums Thema Sicherheit einen Anstieg der Verkäufe verglichen zum Vorjahr», bestätigt ein Sprecher des Onlinehändlers brack.ch. «Je nach Warengruppe sprechen wir von einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich bis zu einem Plus im mittleren zweistelligen Prozentbereich.»

Am höchsten sind bei brack.ch die Wachstumsraten im Bereich Kameramontage (+46 Prozent), Zubehör Zutrittskontrolle (+42 Prozent) und Türcontroller (+38 Prozent). Gefragt seien auch Überwachungskameras, Schlüsselsafes und Tresore, so der Sprecher.

Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei Galaxus. Bei diesem Onlinehändler wurden im Vergleich zum Vorjahr unter anderem deutlich mehr Bewegungsmelder, Netzwerkkameras und Alarmanlagen gekauft, wie SRF berichtete. Auch Geldkassetten und Vorhängeschlösser werden dieses Jahr viel öfter gekauft.

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Mehr Anfragen bei der Securitas

Doch machen solche Gadgets wirklich Sinn? Christian Chenaux (48), CEO von Securitas Direct hat Zweifel. «Die Menschen brauchen ein Alarmsystem, wenn sie schlafen oder abwesend sind.» Viele Gadgets seien hingegen nutzlos.

«Neben einem Detektionssystem ist vor allem eine schnelle Reaktion erforderlich», sagt der Chef des Schweizer Marktführers für Alarmanlagen. Und auch in dem Bereich steigt die Nachfrage: «Securitas Direct verzeichnet in den letzten Monaten zusätzliche Anfragen von Privatpersonen und KMUs, die sich auf den Schutz vor Einbrüchen beziehen», sagt Chenaux.

Einfache Massnahmen gegen Einbrecher

Doch auch schon Gratismassnahmen können das Einbruchsrisiko deutlich senken. Denn eines ist klar: Einbrecher wählen den Weg des geringsten Widerstandes. So rät die Schweizerische Kriminalprävention immer alle Fenster und Türen zu schliessen, auch bei kurzen Abwesenheiten. Gekippte Fenster seien für Einbrecher wie offene Fenster.

Eine der wirksamsten Hürden gegen Einbrecherinnen und Einbrecher sei zudem eine gute Nachbarschaft. So solltest du deine Nachbarn zum Beispiel informieren, wenn du in den Ferien bist und auch dafür sorgen, dass der Briefkasten geleert wird.

Von den Gadgets empfiehlt die Fachstelle Zeitschaltuhren, die deine Anwesenheit vortäuschen. «Obwohl die meisten Einbrüche bei Tageslicht stattfinden, darf die Rolle der Beleuchtung bei der Einbruchshemmung nicht unterschätzt werden», so die Kriminalprävention.

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