Am 28. September geht im Landbeck in Stüsslingen SO das letzte Brot über die Ladentheke – danach ist Schluss. Nach 129 Jahren wird der Ofen im Traditions-Beck ein letztes Mal ausgemacht. Bruno Liebi und Corina Weibel können und wollen nicht mehr, wie sie dem «Oltner Tagblatt» erzählen.
Einer der Hauptgründe sei das Alter – Liebi ist 58 Jahre alt. Weil der Mietvertrag für die zweite Filiale in Aarau bald ausläuft, hätte er sich für fünf weitere Jahre verpflichten müssen. Das sei ihm zu lange gewesen. Auch der Fachkräftemangel setze ihnen zu.
Immerhin: Die Bäckerei-Konditorei Frei, die ihren Hauptsitz in Nussbaumen AG hat und weitere 13 Filialen besitzt, übernimmt Liebis Bäckerei in Aarau ab Oktober. Hier kann das ganze Verkaufspersonal bleiben.
Was passiert mit den Mitarbeitenden?
Anders sieht es in Stüsslingen aus. Eine Nachfolge für den Landbeck zu finden, sei aufgrund der nötigen Investitionen unmöglich gewesen. «Ein neuer Ofen sowie diverse andere Anschaffungen würden sicher 250’000 Franken kosten, das kann ein Nachfolger in der heutigen Zeit unmöglich stemmen», sagt Liebi gegenüber der Zeitung. Ausserdem rentiere der Laden in Stüsslingen nicht. Das stimmt Liebi nachdenklich. Es sei eine «traurige Entwicklung», dass immer mehr Bäckereibetriebe schliessen müssten.
Für die acht Mitarbeitenden in der solothurnischen Gemeinde hat das Folgen. Für sie wird eine Lösung angestrebt – Ausgang offen. «Ein Teil davon sind langjährige Angestellte, die bei uns in den 1990er-Jahren sogar die Lehre gemacht haben. Das stimmt schon traurig, dass es nun ein Ende hat», so Liebi.
Gemeindepräsident ist traurig
Mit der Schliessung endet eine lange Ära. Seit 1895 gab es eine Bäckerei in Stüsslingen, ab 1986 führte die Familie Liebi den Betrieb. Für die Gemeinde ist es ein herber Verlust, wie Gemeindepräsident Georges Gehriger gegenüber dem «Oltner Tagblatt» sagt: «Wir verlieren damit eine lokale, ausgezeichnete Einkaufsmöglichkeit und einen wichtigen Unternehmer, der viel für das Dorf gemacht hat.»
Es zeige sich, dass 1300 Einwohner als Kundschaft nicht reichten. Die Gemeinde will nun bei der Dorfentwicklung ansetzen und schauen, ob eine Erweiterung der Hofläden möglich ist.
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