Ein Hauch von Normalität weht durch die Filialen der Schweizer Detailhändler. Zwar gilt in den Konsumtempeln nach wie vor eine strikte Maskenpflicht. Bei den Öffnungszeiten nähern sich die Migros, Coop und Co. aber wieder der Zeit vor Corona an. Denn im Anfangschaos der Pandemie öffneten die Detailhändler ihre Pforten zum Teil massiv später, und schlossen sie gleichzeitig auch noch früher.
Vor allem für arbeitstätige Kundinnen und Kunden ein Ärgernis. Gerade für jene, die nicht im Homeoffice arbeiten konnten, bedeuteten frühere Schliessungszeiten zusätzlichen Stress. Nach dem Arbeitstag beispielsweise noch rechtzeitig fürs Familien-Znacht zum nächsten Supermarkt eilen – eine Herausforderung.
Abendverkauf wieder möglich
Eine Umfrage von Blick bei den Detailhändlern zeigt aber: Diese Belastung ist jetzt Geschichte! Mit der breit angelegten Lockerungsaktion des Bundesrates fassen auch sie wieder Mut. Migros-Sprecherin Cristina Maurer Frank lässt verlauten: «Mittlerweile haben wir in allen Genossenschaften wieder die normalen Öffnungszeiten.» Die meisten seien mit der Öffnung der Fachmärkte wieder angepasst worden.
Konkret bedeutet das: Die Migros bietet den Abendverkauf schweizweit ab sofort wieder an. Einkaufen ist zum Beispiel im Wynecenter in Buchs AG seit Februar wieder bis 20 Uhr möglich. Während der schlimmsten Monate der Pandemie schloss die Filiale jeweils bereits eine Stunde früher.
Ausnahmen bleiben bestehen
Rivale Coop bläst ins gleiche Horn: «Unsere Verkaufsstellen richten sich seit Beginn des Jahres in der ganzen Schweiz wieder nach den ursprünglichen Öffnungszeiten», sagt Sprecherin Rebecca Veiga. Ausnahmen gibt es aber nach wie vor – diese betreffen vor allem die Filialen des Take-away-Ablegers «Coop to go» in den Ballungszentren.
Am Bahnhof Zug gibts Kaffee zum Mitnehmen weiterhin erst ab sechs Uhr statt wie ursprünglich ab 5.30 Uhr. Und am Bahnhof in Baden AG gibts das letzte Sandwich weiterhin um 19 statt 20 Uhr. Laut Veiga will man auch diese Ausnahmen bis nach den Sommerferien aufheben.
Einkauf ausserhalb von Stosszeiten
Aufatmen können auch die Schnäppchenjäger unter Schweizer Einkäufern. Die in der Krise stark gefragten Discounter Aldi und Lidl vermelden ebenfalls verlängerte Einkaufsmöglichkeiten. Lidl-Sprecherin Corina Milz sagt, man habe nur in seltenen Ausnahmefällen die Öffnungszeiten eingekürzt. «Diese Einkürzung haben wir aber schnell wieder aufgehoben, um den Kundenstrom möglichst zu entzerren», so Milz.
Zudem empfiehlt sie, zwischen 14 und 16 Uhr und nicht vor Feierabend einzukaufen. So sollen längere Wartezeiten mit grösseren Menschenansammlungen vermieden werden.