Am 1. Juli ist es endlich so weit: die erste Migros-Filiale im Engadin öffnet ihre Pforten. Damit ist der orange Riese mit dem 2500 Quadratmeter grossen Laden in der Porta Samedan nun wirklich in der ganzen Schweiz präsent. Lange hat sich der aufwändige Transport in die abgelegene Bergregion in den Augen der Migros nicht gelohnt. Coop sah das anders und ist schon seit Jahren im Engadin präsent.
«Wir haben tatsächlich schon seit Mitte der 1970er-Jahre nach einem geeigneten Standort im Engadin gesucht. Es wurden auch einige geprüft, aber es stimmte nie alles zusammen. Grundsätzlich sollte es ein grossflächiger Standort sein», sagt Migros-Ostschweiz-Sprecher Andreas Bühler im «Migros-Magazin».
Manchmal fand man sich mit dem Grundstücksverkäufer nicht – möglicherweise auch, weil ihm nahegelegt wurde, nicht an die Migros zu verkaufen. Und der Transport auf der Strasse hätte insbesondere im Winter einige Herausforderungen mit sich gebracht.
Restaurant mit 164 Plätzen
«Ich freue mich sehr darauf, die Kundinnen und Kunden in der ersten Migros im Engadin gemeinsam mit meinem 41-köpfigen Team, zu dem auch vier Lernende gehören, begrüssen zu dürfen», sagt Gjyzele Arifi (37), Marktleiterin der Migros Samedan GR. 32 der Mitarbeitenden stammen aus der Region.
Auch ein Restaurant hat die ersten Engadiner Filiale. Es hat 164 Plätze im Inneren, deren 40 auf der Terrasse. «Ich freue mich sehr darauf, vertraute und neue Gesichter bei mir zu begrüssen», sagt Restaurantleiter Jochem Poldervaart, der bereits mehrere Jahre in der Engadiner Gastronomie gearbeitet hat.
Doch wie transportiert man all die Lebensmittel und Waren ins abgelegene Engadin? Der Transport ist deutlich komplizierter als irgendwo im Mittelland. Die Migros Ostschweiz setzt auf den kombinierten Verkehr. Dabei fährt ein zu einhundert Prozent mit Schweizer Biogas betriebener Lastwagen von der Betriebszentrale der Migros Ostschweiz in Gossau SG zum Bahnhof in Landquart GR.
Warentransport per Bahn
Dort werden die Pritschen auf die Rhätische Bahn verladen und entweder durch den Vereina-Tunnel oder via Albula nach Samedan transportiert. Die letzten Meter übernimmt dann wieder ein Lastwagen. «Dies ist das erste Mal, dass wir auch Frischprodukte konsequent per Bahn transportieren», sagt Daniel Balmer, Leiter Transportlogistik. «Durch die Kombination von Bahn und Biogas-LKW sparen wir im Vergleich zur Belieferung durch einen Diesel-LKW pro Jahr 209 Tonnen CO2 ein. Das ist eine Reduktion von 87 Prozent.» (pbe)