Österreich geht am Montag in den Lockdown. Ziel: Die Corona-Welle zu brechen. Nach diesem Schock-Down holt das Schweizer Nachbarland dann mit dem Impf-Hammer aus. Ab 1. Februar 2022 werde dann die Impfpflicht kommen, kündigt Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg an.
Solche Diskussionen laufen auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Deutschland. Allerdings steht dort nicht die breite Bevölkerung im Fokus, sondern einzelne Berufsgruppen. Zum Beispiel: Pflegekräfte und Schulpersonal. Eine Impfpflicht steht in der Schweiz nicht zur Debatte.
Doch es gibt sie, die Länder, in denen bereits eine Covid-Impfpflicht gilt.
Einziges Land in Europa mit Impfpflicht
Zum Beispiel im Vatikan, dem kleinsten Land der Welt, und einzigem in Europa mit Impfpflicht. Alle Einwohner und Angestellten sind seit dem 8. Februar 2021 zur Corona-Impfung verpflichtet. Wer nicht spurt, muss mit der Entlassung rechnen.
Auch Blick berichtete über den Wirbel um drei Schweizer Gardisten, die die Impfung verweigerten – und fristlos entlassen wurden.
Neuinfektionen (7-Tage-Inzidenz) unter den 812 Einwohnern: Null.
Exotenländer machen Impfen zur Pflicht
Über 5000 Kilometer entfernt von der Schweiz liegen das zentralasiatische Tadschikistan und Turkmenistan. In beiden autoritär geführten Republiken gibts die Impfpflicht gegen Corona für Erwachsene.
Turkmenistan kennt keine Ansteckungen und Todesfälle, heisst es auf der Website der WHO. Allerdings sind die Daten mit Vorsicht zu geniessen, da es um den Informationsfluss aus dem Staat schlecht bestellt ist. Die Impfpflicht gilt seit dem 7. Juli 2021.
In Indonesien erliess Präsident Joko Widodo eine Verordnung. Diese macht es möglich, Impfverweigerer zu büssen und staatliche Unterstützungen zu verwehren. Das kommt de facto einer Impfpflicht gleich.
De-facto-Impfpflicht für einen Grossteil der Bevölkerung mittels Zugangsbeschränkungen kennt man in Saudi-Arabien und Pakistan. Formal gibts hier keine allgemeine Impfpflicht, die Einschränkungen für Nichtgeimpfte sind aber dermassen gross, dass sie einer Pflicht sehr nahe kommen.
Eine allgemeine Impfpflicht gilt auf dem kleinen Inselstaat Mikronesien im Südpazifik. Auch das zu Frankreich gehörende Neukaledonien, ebenfalls im Südpazifik, kennt die Impfpflicht.
Costa Rica nimmt Minderjährige in die Pflicht
Der Piks gegen das Coronavirus gehört in Costa Rica seit Anfang November 2021 zu den Pflichtimpfungen für Minderjährige. Das heisst: Impfpflicht für alle Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Ein Blick nach Russland: Über 60-Jährige und Menschen mit chronischen Krankheiten der Stadt St. Petersburg müssen sich obligatorisch gegen Corona impfen lassen. Die Anordnung wurde am 9. November ausgegeben. Im Grossraum Moskau gilt eine Impfpflicht für alle, die in der Öffentlichkeit tätig sind (Handel, Verkehr, Gastro, Pflege etc.).
Diese Länder greifen bei Berufsgruppen durch
Noch sind gesamte Bevölkerungen von nur wenigen Staaten mit einer Impfpflicht für Erwachsene konfrontiert.
Hier gibt es eine nicht abschliessende Liste von Ländern, die bei bestimmten Berufsgruppen mit einer Impfpflicht durchgreifen:
- Italien: Ärzte, medizinisches Personal, Altersheim-Angestellte
- Frankreich: Beschäftigte im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen, Gendarmerie, Feuerwehr
- Belgien: Gesundheitspersonal
- Grossbritannien: Angestellte in Pflegeheimen und des englischen Gesundheitsdienstes
- Ungarn: Gesundheitswesen und Angestellte staatlicher Einrichtungen
- Slowenien: Öffentlicher Dienst
- Griechenland: Gesundheitspersonal und Personal von Altersheimen
- USA: Arbeitnehmer von Bundesbehörden, staatlich geförderte Pflegeheime, Armee
- Kanada: Alle Parlamentarier
- Australien: Personal, das Hochrisikopatienten betreut, im Bergbau, bei der Gas- und Ölexploration
- Neuseeland: Schulpersonal, Gesundheitsbereich, Behindertenarbeit
- Hongkong: Lehrpersonen, Beamte, im Gesundheitswesen Beschäftigte
- Simbabwe: Beamte, öffentlich Beschäftigte
- Gambia: Mitarbeitende der Tourismusbranche
- Äquatorialguinea: Soldaten, Lehrpersonen, Gesundheitsbereich
- Tunesien: Beamte
Diese Angaben sind ohne Gewähr und können sich je nach Neuansteckungen ändern (Stand: 19.11.2021)