Droht eine Umweltverschmutzung?
Ausgebrannter Frachter mit 4000 Luxusautos sinkt bei Rettungsaktion

Damit haben die Bergungsspezialisten nicht gerechnet: Nachdem sie den Brand auf dem Frachtschiff Felicity Ace unter Kontrolle gebracht hatten und das Schiff gerettet schien, ist es nun doch noch gesunken. Droht nun eine Umweltverschmutzung?
Publiziert: 01.03.2022 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2022 um 08:57 Uhr
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Das Frachtschiff Felicity Ace ist vor den Azoren gesunken.
Foto: keystone-sda.ch

Die 4000 Luxusautos auf dem Frachtschiff Felicity Ace mussten schon vor Tagen aufgegeben werden. Doch nun geschah, was man lange befürchtete, aber für abgewendet hielt. Der Frachter sank am Dienstagvormittag 220 Seemeilen vor der Küste der Azoren, einer portugiesischen Inselgruppe.

Das Schiff sei von Wellen erfasst und um 45 Grad nach Steuerboard geneigt worden. «Das Wetter war dort draussen ziemlich rau», sagte Pat Adamson, Sprecher des Schiffbetreibers Mol Ship Management, zu «Bloomberg». Dann geschah das Unglück. Die Felicity Ace begann zu sinken. «Das war eine Überraschung», so Aadamson.

Schlepper und Bergungsboote sind weiterhin vor Ort und beobachten die Situation. Die Azoren verfügen über ein geschütztes und sensibles Biotop. Experten befürchten, dass die Umwelt durch den Austritt von Schadstoffen Schaden nehmen könnte. «Es scheint noch keine Ölverschmutzung zu geben – doch das wird weiterhin überprüft», so Adamson. Dabei bereitet auch die Fracht sorgen. Man befürchtet, dass die 4000 Autos an Bord, unter denen sich zahlreiche E-Autos befinden, giftige Stoffe abgeben könnten.

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Autos auf dem Meeresgrund

Volkswagen hatte Modelle der Marken VW, Porsche, Audi, Bentley und Lamborghini auf dem Schiff, das sich auf dem Weg vom deutschen Hafen Emden (D) nach Rhode Island (USA) befand und am 16. Februar in Flammen aufging.

Die Bergungsspezialisten der Firma Smit bekamen den Brand am vergangenen Donnerstag in den Griff - und wollten die Felicity Ace anschliessend in einen sicheren Hafen abschleppen. Die grosse Hitze des Feuers hatte jedoch zu massiven Schäden am Schiffsrumpf geführt.

Die 22 Besatzungsmitglieder waren kurz nach Ausbruch des Feuers verlassen vom Tanker Resilient Warrior gerettet worden.

Ausgebrochen ist der Brand angeblich durch Batterien von geladenen Elektroautos, die sich entzündet hätten. Die Luxus-Autos in einem Gesamtwert von 370 Millionen Franken liegen nun samt dem Frachter auf dem Meeresgrund. (smt)


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