Drohen nun Mieterhöhungen?
Hausbesitzer könnten Mehrkosten auf Miethaushalte abwälzen

Der Schweizer Immobilienmarkt bleibt in starker Verfassung. Gemäss einer Auswertung des Immobilienspezialisten Iazi sind die Preise für Häuser und Wohnungen auch im dritten Quartal 2023 weiter gestiegen.
Publiziert: 11.10.2023 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 16:42 Uhr
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Auch im dritten Quartal 2023 gingen die Immobilienpreise hoch.
Foto: Zamir Loshi

Wie aus einer am Mittwoch von Immobiliendienstleister Iazi veröffentlichten Auswertung der aktuellen Freihand-Transaktionen hervorgeht, stiegen die Preise gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent. Einfamilienhäuser (+1,5 Prozent) und Eigentumswohnungen (+1,6 Prozent) verteuerten sich laut dem «SWX Iazi Private Real Estate Price Index» in etwa gleich stark. Auf Jahressicht ergibt sich eine Preissteigerung für Eigenheime von stattlichen 4,9 Prozent.

Auch bei den Anlageobjekten wurden leicht höhere Transaktionspreise verbucht. Gemäss dem Index des Immobilien-Beratungsunternehmens stiegen die Preise für Wohnrenditeliegenschaften im dritten Quartal 2023 um 0,6 Prozent und auf Zwölfmonatssicht um 4,3 Prozent.

Dass die Preise trotz gestiegener Finanzierungskosten und Berichten von sistierten Immobilien-Transaktionen sowie Preisreduktionen gestiegen sind, erklärt Iazi damit, dass aktuell zahlreiche potenzielle Käufer und Verkäufer wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen abwarten würden. Darauf deute die Anzahl gemeldeter Transaktionen hin, die derzeit deutlich unter dem Niveau der Vorjahre liege.

Mieterhöhungen könnten Mehrkosten abfedern

Handänderungen aber, die zustande kommen und folglich in die Berechnung der Preisindizes einfliessen, seien zu höheren Preisen abgeschlossen worden und würden den Index anheben. Nicht abgebildet würden im Umkehrschluss all jene Transaktionen, die aufgrund abweichender Preisvorstellungen noch nicht zum Abschluss kämen.

Zudem könnten im Segment der mit Fremdkapital finanzierten Mehrfamilienhäuser zinsbedingte Mehrkosten durch Mieterhöhungen abgefedert werden. Dies betreffe sowohl Neuvermietungen, also Angebotsmieten, als auch bestehende Verträge, sogenannte Bestandsmieten.

Ausserdem blieben Mietwohnungen gesucht, und damit bleibe auch das Vermietungspotenzial hoch. Schweizweit standen zum Stichtag am 1. Juni 2023 nur rund 1,2 Prozent der Wohnungen leer, in vielen bevölkerungsstarken Regionen gar noch deutlich weniger. Daran dürfte sich dank anhaltend starker Zuwanderung wenig ändern.

Ausserdem wirke der vorläufige Unterbruch der Zinserhöhungen – die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins im September nicht weiter erhöht – positiv auf den Immobilienmarkt. Damit dürfte sich das Zinsniveau für Fest-Hypotheken zwischen 2,5 und 3 Prozent einpendeln, heisst es in der Mitteilung von Iazi. Dieser Bandbreite hätten sich auch die Saron-Hypotheken angenähert. (SDA/sak)

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