«Wenn Biden gewählt wird, crasht die Börse»
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Trumps Prognose vor Abwahl:«Wenn Biden gewählt wird, crasht die Börse»

Hatte Trump recht?
«Es gibt einen Börsen-Crash, wenn Joe Biden gewählt wird»

Kurz vor seiner Abwahl befürchtete Donald Trump einen «Börsen-Crash» bei der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten. Seit mehreren Wochen sind die Aktienmärkte tatsächlich auf Talfahrt. Hatte Trump also recht?
Publiziert: 10.02.2022 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2022 um 12:00 Uhr
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Im letzten Wahlkampf sagte der damalige US-Präsident Donald Trump: «Sollte Joe Biden gewählt werden, gibt es einen Börsen-Crash».
Foto: AFP

Weltweit sind die Börsen zum Jahresauftakt tief abgetaucht. Der bedeutendste Schweizer Aktienindex SMI verlor 5 Prozent an Wert. Genau gleich erging es dem US-Leitbarometer S&P 500. Noch schlimmer traf es jedoch grosse Tech-Firmen wie das Facebook-Mutterhaus Meta, das 20 Prozent einbüsste.

Es verwundert deshalb nicht, dass der Index Nasdaq Composite, dem die grössten Unternehmen aus dem Technologiesektor angehören, im Januar satte 9 Prozent abrutschte. Der wild-volatile Handel an den Aktienmärkten überraschte viele Anleger auf der ganzen Welt.

Doch einer hatte damit gerechnet. «Es gibt einen Börsen-Crash, wenn Joe Biden gewählt wird», sagte der ehemalige US-Präsident Donald Trump (75) kurz vor seiner Abwahl im November 2020.

Fast gleiche Performance

Ein gutes Jahr später zeigt sich nun ein Bild, dass Trump mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten wird. Einerseits hatte er sicherlich recht mit seiner Prognose, wenn man nur den Jahreswechsel 2022 und den letzten Monat analysiert.

Andererseits liegt er doch falsch, wenn man das erste Amtsjahr der beiden Präsidenten vergleicht. Denn der S&P 500, der wichtigste Aktienindex der USA, hat seit Joe Bidens (79) Amtsantritt im Januar 2021 fast 19 Prozent zugelegt. Damit haben die beiden US-Regierungschefs nach 12 Monaten Präsidentschaft genau gleich abgeschnitten – auch bei Trump stieg der Index um rund 19 Prozent im ersten Jahr.

Präsident hat wenig Einfluss auf Börse

Trumps Aussage zum Börsen-Crash, falls Biden gewählt wird, hat sich also nicht bewahrheitet. Fake News, könnte man sagen. Überraschend kam die Aussage jedoch nicht. Bereits bei Trumps Wahl wurde befürchtet, die Börsen könnten tief ins Minus rasseln. Das blieb damals aus.

Überhaupt finden Experten, dass ein US-Präsident wenig mit der Aktienperformance der Börsen zu tun habe. Denn: Über die Jahre steigen die Märkte immer und sie erholen sich auch von Abstürzen relativ schnell. Trump jedoch hatte den Aktienmarkt schon immer zu seinem Leistungsausweis gerechnet.

Nach seiner Amtszeit kann man sagen, dass der Ex-Präsident den Aktienmärkten keine überragende Zunahme eingebracht hat. In seinen vier Jahren als US-Regierungschef stieg der S&P 500 um 57 Prozent. Dies entspricht lediglich der sechstbesten Performance für einen Präsidenten in der ersten Amtszeit. Am besten schloss dabei übrigens der ehemalige US-Präsident Bill Clinton (75) ab. Unter seiner Regierung stieg der Dow Jones um 110,19 Prozent, während der S&P 500 um 78,5 Prozent zulegte. (mrl)

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