Nach Zinsentscheid der US-Notenbank Fed
Schweizer Börse startet erst rot – erholt sich schnell

Nach dem Zinsentscheid in den USA taumelt der Schweizer Aktienmarkt am frühen Donnerstagmorgen. Der SMI startet mit einem deutlichen Minus in den Tag. Mittlerweile konnten die Kursverluste grösstenteils aufgeholt werden.
Publiziert: 27.01.2022 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2022 um 08:40 Uhr
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Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wurde am Mittwoch mit grosser Spannung erwartet.
Foto: DUKAS
Nicola Imfeld

Grosse Spannung gestern Abend an der Wall Street und im Weissen Haus: US-Notenbankchef Jerome Powell (68) trat vor die Medien, um den Zinsentscheid der Federal Reserve (Fed) zu verkünden. Man belasse den Leitzins vorerst weiter bei 0,0 bis 0,25 Prozent, erklärte er. Doch Powell machte klar: Eine Erhöhung dürfte «bald angemessen sein». Viele Analysten rechnen mit einer Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte nach der nächsten Sitzung des Zentralbankrats am 16. März.

Der Entscheid hat grosse wirtschaftliche wie auch politische Signalwirkungen. Die grössten Aktienindizes in den USA sind im Januar mit einem Minus von über 10 Prozent in die Korrektur gegangen. Und Präsident Joe Biden (79) steht vor den kommenden Halbzeitwahlen im November gewaltig unter Druck – seine Zustimmungswerte sind so tief wie noch nie, die Inflation und damit verbundene Preiserhöhungen könnten seine Präsidentschaft arg gefährden.

SMI startet deutlich im Minus

Der US-Aktienmarkt hat auf die Pressekonferenz Powells umgehend reagiert. Nach zuvor deutlichen Kursgewinnen drehte der Leitindex Dow Jones schnell ins Minus und war am Tagesende 0,38 Prozent im Minus.

Auch der Schweizer Aktienindex SMI mit den 20 grössten Firmen lag am Donnerstag zuerst deutlich tiefer und lag 1,3 Prozent im Minus. Die Anleger zeigen sich verunsichert. Zu den grössten Verlierern gehörten Alcon und Geberit. Auch der Aktienkurs der Credit Suisse verlor zu Beginn und näherte sich der 8-Franken-Marke. Mittlerweile hat sich der Kurs der Grossbank erholt und ist gar ins Plus gedreht. Auch der gesamte SMI performt kurz vor Mittag deutlich stärker und liegt nur noch 0,2 Prozent im Minus.

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Angst vor Finanz-Crash

Die Anspannung an den Weltmärkten ist derzeit gross. An der Wall Street geht die Angst eines Finanz-Crashs um. US-Börsenguru Jeremy Grantham (83), der bereits vor der grossen Finanzkrise 2008 richtig gelegen hatte, sagte vergangene Woche: «Die Aktien befinden sich derzeit in einer Superblase. Das wird kein gutes Ende nehmen.» Er schob hinterher: «Viel Glück! Wir werden es alle brauchen.»

Tatsächlich ist der erste Monat des neuen Jahres einer zum Vergessen – auch in der Schweiz. Der SMI liegt über 6 Prozent im Minus und verzeichnete am Montag den schwärzesten Tag seit dem Corona-Crash im März 2020.

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