Auch für ihn war E-Tanken bei Lidl bislang gratis: Martin Bäumle (59), GLP-Nationalrat und Finanzvorstand von Dübendorf. Im Mai 2016 eröffnete der bekennende Tesla-Fan in der Zürcher Gemeinde die erste E-Tankstelle auf einem Lidl-Parkplatz. Inzwischen verfügt der Discounter über ein Netz von 50 Standorten mit Aufladestationen.
Ab 20. November ist Schluss mit Gratis. «Angesichts der drastisch gestiegenen Energiepreise haben wir uns als einer der letzten Detailhändler in der Schweiz dazu entschlossen, auf kostenpflichtiges Laden umzustellen», teilt Lidl mit. Gleichzeitig werde ein neues Bezahlsystem für die E-Stromladung eingeführt.
Erst im Aufbau befindet sich das E-Tankstellennetz von Aldi. Ab Sommer 2024 will der Discounter bei 150 von 240 Filialen in der Schweiz Schnelllade-Stationen einrichten. «Schnellladen und Einkaufen lassen sich sehr gut kombinieren», heisst es bei Aldi-Partner Gofast. Die Firma sorgt für die Infrastruktur der jeweils acht Ladeplätze pro Filiale. Bezahlt wird mit Kreditkarte oder gängigen Apps von E-Mobilitätsdienstleistern.
Weniger Gratis-E-Tanken beim Shoppen
Auf Ausbau stehen die Zeichen auch bei Coop und Migros. Die beiden Grossverteiler verfügen bereits über kostenpflichtige E-Tankstellen bei Filialen. Doch auch hier soll das Netz vergrössert werden. Bis 2026 will Coop an über 200 neuen Standorten E-Zapfsäulen errichtet haben. Die Migros will ihr Angebot für E-Automobilisten bis 2025 auf 2000 E-Ladestationen an Migros-Standorten und Migrol-Tankstellen schweizweit ausbauen.
Die Zeichen stehen auf Ausbau beim E-Tankestellennetz und Abbau der Gratis-Kultur im Detailhandel. Bei Lidl soll es immerhin einen Discount für jene Kundinnen und Kunden geben, die die Lidl Plus Shopping-App auf ihrem Smartphone haben. Ob sich E-Auto-Besitzer Bäumle bereits diese App auf sein Handy geladen hat?