TCS macht den Reichweitenvergleich
So weit schaffst du es mit deinem E-Auto tatsächlich

Damit ein E-Auto die Fahrt in die Ferien packt, lohnt sich vor dem Kauf ein Blick auf die reale Reichweite. Mit diesen Tipps kommst du an.
Publiziert: 18.07.2023 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 15:07 Uhr
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E-Autos eignen sich problemlos für die Ferien.
Foto: Keystone
Holger Alich
Handelszeitung

Die E-Revolution rollt: Laut Auto-Schweiz ist mittlerweile jeder fünfte neu zugelassene Personenwagen ein reiner Stromer. Gut 23’000 E-Autos haben Schweizerinnen und Schweizer seit Anfang Jahr gekauft.

Mittlerweile gibt es fast für jeden Geldbeutel und jede Gelegenheit ein passendes Modell: vom luxuriösen EQS von Mercedes, der über 100’000 Franken kostet, bis zum Dacia Spring, der unter 20’000 Franken neu zu haben ist.

Die meisten Menschen, die nicht auf ein eigenes Auto verzichten wollen, haben nur einen Wagen, der dann möglichst viel können soll: vom Kurztrip in den Supermarkt bis hin zur Fahrt in die Ferien mit der ganzen Familie. Daher lohnt sich ein Blick auf die angegebene Reichweite – und den Verbrauch.

Artikel aus der «Handelszeitung»

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Das sieht auch der Bund mittlerweile so und differenziert bei der Vergabe der Energieeffizienz-Etikette nun auch bei E-Autos nach dem Verbrauch. Früher bekamen alle E-Autos die Bestnote A, nach der Neujustierung sind es nur noch 70 Prozent. Denn ein A bekommen nur noch jene E-Autos, die weniger als 18,5 Kilowattstunden Strom auf 100 Kilometern verbrauchen. Das sind zum Beispiel Teslas Bestseller Y und das Model 3 oder der elektrische Renault Megane.

Wie schon bei den Verbrennern sind die Verbrauchsangaben für E-Autos ab Werk aber nicht sonderlich aussagekräftig. Das hat zum Beispiel der deutsche Automobilclub ADAC in seinen Tests festgestellt. So verbraucht laut den Testern der VW ID.4 GTX 4 Motion statt der angegebenen 18,3 Kilowattstunden auf 100 Kilometer satte 26,9 kWh.

Entsprechend sind auch die von den Herstellern angegeben Reichweiten-Angaben mit Vorsicht zu geniessen. Auch hier kommt es zu zum Teil substanziellen Unterschieden, haben die Testerinnen und Tester des Touring Club Schweiz (TCS) herausgefahren. Der Nio ES8 schaffte beim TCS-Test statt der versprochenen 500 Kilometer nur gut 443 Kilometer.

Die zehn E-Autos mit der grössten Reichweite.
Foto: Handelszeitung

Die reale Reichweite hängt am Ende von vielen Faktoren ab, vor allem aber von der Fahrweise. Vereinfacht gesagt ist die Verbrauchscharakteristik bei E-Autos umgekehrt zu jener der Verbrenner. Das heisst: Benzin- oder Diesel-Autos sind in der Stadt besonders durstig. Dank ihrer hohen Effizienz sind E-Autos dagegen im Stadtverkehr sparsam.

Anders wiederum ist das Bild auf der Autobahn: Je schneller die Fahrerin oder der Fahrer unterwegs ist, desto höher ist der Stromverbrauch. Verbrenner verbrauchen auf der Autobahn dagegen weniger Sprit als im Stadtverkehr.

Daher gilt: Wer mit einem E-Auto schneller ankommen will, fährt langsamer. Laut TCS sparen E-Piloten bis zu 30 Prozent der Energie, wenn sie statt mit 120 nur 100 Kilometer pro Stunde fahren. Auch die Klima-Anlage zieht Strom.

Fallstricke bei der Reichweitenanzeige

Je nach Fahrzeug und Software ist auch Vorsicht bei der Reichweitenanzeige ratsam: Oft basiert diese auf den letzten gefahrenen Kilometern. Wer dann vom Flachland in die Berge fährt oder auf einmal eine lange Autobahnsteigung vor sich hat, dem droht eine böse Überraschung. Denn dann steigt der Verbrauch sprunghaft an und die Restreichweite schmilzt schneller als Schnee in der Frühlingssonne.

Die verbauten Navigationssysteme zeigen zudem nicht immer alle Ladestationen in der Nähe an. Lade-Apps von Swisscharge, Plugshare, Nextcharge oder vom TCS sollte daher jeder E-Fahrerin auf dem Handy haben. Oft können Ladevorgänge per App bezahlt werden, es braucht nicht zwingend für jeden Anbieter eine Ladekarte.

Ärgerlich: Wie viel der Strom kostet, wird an den Ladesäulen – anders als bei Tankstellen – meist nicht angegeben. Das liegt daran, dass sich der Preis pro geladener Kilowattstunde je nach Ladekartenanbieter unterscheidet. Wer «fremdtankt», zahlt mehr. Die Strompreise sind aber in der Lade-App verzeichnet. Die Preisunterschiede an den Ladesäulen können enorm sein, ein Vergleich vor der Abreise lohnt sich daher.

Tesla-Fahrer haben es hier leichter: Nutzen Sie die markeneigenen Supercharger, brauchen sie keine Ladekarte, da die Ladesäule das Auto erkennt und automatisch den Strompreis abrechnet.

Aber auch für Fahrer anderer Marken lohnt sich die Installation der Tesla-App auf dem Handy. Denn der E-Pionier öffnet immer mehr seiner Supercharger auch für Autos anderer Hersteller.

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