Corona kam, und das Bargeld verschwand. Mit und während der Krise haben die Bezahl-Apps rasch an Bedeutung gewonnen. Auf einen Schlag war das Zahlen mit Bargeld verpönt und das kontaktlose Zahlen gefragt. Sogar an Bargeld-Bastionen wie Wochenmärkten, Bauernhöfen oder Parkautomaten konnte man plötzlich mit dem Smartphone bezahlen.
Die Umsätze mit Smartphone-Zahlungen stiegen folglich von 634 Millionen Franken im Jahr 2019 auf 1,4 Milliarden Franken 2020 und schliesslich rund 2,9 Milliarden im Jahr 2021. Der Anteil der bargeldlosen Umsätze von Smartphone Apps beträgt laut dem Monitoring Consumption Switzerland damit bereits 4,4 Prozent.
Twint die wichtigste Bezahl-App in der Schweiz
Erfasst werden vom Monitor jedoch nur Transaktionen der Apps Twint und die der chinesischen Anbieter Alipay wie auch Wechat Pay. Twint ist jedoch die mit Abstand wichtigste Bezahl-App in der Schweiz. Die Zahlen sind insofern aussagekräftig, da rund die Hälfte der mobilen Transkationen und Umsätze auf Twint entfallen. Dies ist der Umfrage zum Zahlungsverhalten im Swiss Payment Monitor 2021 zu entnehmen, der von der Universität St. Gallen und der ZHAW erhoben wurde.
Vor allem beim Online-Shopping hat sich das mobile Bezahlen bereits etabliert. Laut dem Swiss Payment Monitor entfällt bereits ein Fünftel der Online-Umsätze auf Bezahl-Apps. Dies ist mehr, als mit der Kreditkarte bezahlt wird. Der Anteil der Kreditkarte sank seit 2019 von 35 Prozent auf 18 Prozent. An erster Stelle steht aber immer noch unangefochten die Rechnung mit einen Anteil von fast 50 Prozent.
Ernsthafte Alternative für die Plastikkarte
Zwar bewegen sich die absoluten Transaktionen mit dem Smartphone noch auf einem vergleichsweise tiefen Niveau, doch bei dem rasanten Wachstum könnten Apps wie Twint zu einer ernsthaften Alternative für die Plastikkarten werden. In Bereichen wie dem Online-Geschäft haben Bezahl-Apps schon gezeigt, dass sie den Zahlungsmarkt gründlich aufmischen können. (SDA/cny)