In der Schweiz lässt es sich vortrefflich leben. Alle Welt beneidet uns um unsere Lebensqualität. Doch was macht diese Qualität aus, sind die Kriterien für alle gleich? Das Online-Portal von SRF hat die neun grössten Schweizer Städte genauer unter die Lupe genommen – und kommt aufgrund von elf unterschiedlichen Kriterien zu teilweise überraschenden Erkenntnissen – gestützt auf aktuelle Daten des Bundesamtes für Statistik.
Zürich
Wenig überraschend schwingen die Zürcherinnen und Zürcher beim Einkommen obenaus, bezahlen dafür aber auch einen hohen Preis: Die Leerwohnungsziffer ist in der Limmatstadt so tief wie in keiner anderen Stadt. Und überraschenderweise landet Zürich beim kulturellen Angebot nur auf dem zweitletzten Platz.
Basel
Basel hat die meisten Angebote zur Kinderbetreuung, gleichzeitig ist die Stadt allerdings auch bei Dieben sehr beliebt. Am Rhein wird fünfmal mehr eingebrochen als in Lugano. Beim ÖV müssen die Baslerinnen und Basler nicht lange nach einer Haltestelle suchen, auch viele Einkaufsläden liegen gleich um die Ecke.
Bern
Wer Probleme mit der Gesundheit hat, sollte nach Bern ziehen. Dank der höchsten Arztdichte dürften die Wartezeiten kurz sein. Auch das kulturelle Angebot kann sich in der Bundeshauptstadt sehen lassen. Und in der Nacht ist es ruhig in der Stadt, der Verkehrslärm dürfte für die meisten Bernerinnen und Berner erträglich sein.
Winterthur
In der Stadt der Velofahrer gibt es so wenige schwere Verkehrsunfälle wie sonst in keiner anderen Stadt. Dafür fehlt es im Vergleich an Plätzen zur Kinderbetreuung. Und auch das ÖV-Netz und Ladennetz ist nicht das dichteste – im Gegenteil. Dafür machen die Diebe einen grossen Bogen um die Eulachstadt. Ebenso wie Ärzte, denn so niedrig wie in Winterthur ist die Ärztedichte in keiner anderen Stadt
St. Gallen
In der Gallusstadt können die Menschen ruhig schlafen, die Belastung durch Strassenlärm ist so gering wie in keiner anderen Stadt. Die Beschaulichkeit hat ihren Preis, nur in Lugano liegen die Einkommen noch tiefer als in St. Gallen, auch bei der Kleinkinderbetreuung hapert es. Dafür gibt es mehr freie Wohnungen als in anderen Städten.
Luzern
Luzern ist die Stadt des Mittelmasses, schafft es bei keinem der Kriterien auf den ersten oder letzten Platz. Vielleicht macht das die Leuchtenstadt zur lebenswertesten Stadt der ganzen Schweiz, einem Land, wo auch das Mittelmass gerne zelebriert wird. Immerhin arbeiten hier mehr Ärzte, die sich um die Gesundheit der Bevölkerung kümmern, als in einigen anderen Städten. Und die Stadt ist beim Strassenlärm die zweitlauteste – allerdings mit grossem Abstand zu Genf.
Lausanne
Beim durchschnittlichen Einkommen schneidet Lausanne am schlechtesten ab. Dafür hat es viel Platz in der Stadt am Genfersee mit dem zweithöchsten Grünanteil aller untersuchten Städte. Auch bei der Kleinkinderbetreuung landet Lausanne auf dem zweiten Platz.
Genf
So laut wie in Genf ist es in keiner anderen Stadt. In der Nacht ist der Strassenlärm eine viel grössere Plage als in anderen Städten. Der dichte Verkehr sorgt in Genf für die meisten Schwerverletzten durch Unfälle. Dabei könnten viele Genferinnen und Genfer problemlos aufs Auto verzichten. Die Haltestellendichte von Tram und Bus ist in der Rhonestadt so gross wie in keiner anderen Stadt. Bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit sind es im Schnitt gerade mal 159 Meter.
Lugano
Die grösste Stadt im Tessin schafft es bei verschiedenen Kriterien an die Spitze. Wer eine Wohnung sucht, sollte Lugano mit der höchsten Leerstandsziffer ins Auge fassen. Das liegt vielleicht auch daran, dass der nächste Laden im Schnitt 580 Meter vom Wohnort entfernt ist – so weit wie in keiner anderen Stadt. Dafür ist der Anteil von Grünflächen in keiner anderen Stadt höher als in Lugano, nirgends sonst gibt es so viele Museen und Theater für die Einwohnerinnen und Einwohner.