«Die Leute müssen doch an die frische Luft»
Das sagt Skilegende Vreni Schneider zum Skiverbot

Sie war eine der ganz grossen ihrer Zunft. Eben wurde Skifahrerin Vreni Schneider zur besten Sportlerin der vergangenen 70 Jahre gewählt. Ganz ohne Sorgen ist sie aber dennoch nicht. Corona setzt ihrer Skischule zu.
Publiziert: 22.12.2020 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2020 um 22:17 Uhr
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Vreni Schneider: «Zum Glück muss ich solche Entscheide nicht treffen.»
Foto: BENJAMIN SOLAND
Patrik Berger

So mal eben einfach schnell auf die Skipiste, das geht diesen Winter definitiv nicht. Zahlreiche Skigebiete haben bereits bekannt gegeben, dass sie über die Feiertage geschlossen sind. So etwa die Flumserberge, Pizol und Wildhaus im Kanton St. Gallen. Andermatt im Kanton Uri. Oder die kleinen, aber gemütlichen Skigebiete im Appenzellerland oder in Glarus.

«Ich bin hin- und hergerissen», sagt Skilegende Vreni Schneider (56) aus Elm GL zu BLICK. «Zum Glück muss ich keine solchen Entscheide treffen. Es geht unter die Haut, wenn man die Hilferufe des Pflegepersonals hört. Auf der anderen Seite müssen sich die Leute doch auch an der frischen Luft bewegen können», sagt sie.

«Schnee haben wir genug!»

In der eigenen Skischule spürte sie bisher eine gewisse Zurückhaltung bei den Buchungen. Sie habe einige Stornierungen gehabt. Am vergangenen Wochenende aber auch einige Skischüler, die sich spontan angemeldet haben. Diese hätte wohl einfach wenigstens einmal auf den Ski stehen wollen diese Saison. Die Hoffnung auf eine passable Saison hat Vreni Schneider aber noch nicht aufgegeben. «Ich hoffe, dass es bald besser wird. Schnee haben wir schliesslich genug!»

Grund für die Schliessung der Glarner Skigebiete: «Die epidemiologische Lage im Kanton Glarus ist ernst. Die Ansteckungszahlen sind insbesondere in den letzten Wochen stark gestiegen und müssen gesenkt werden. Ein weiterer Anstieg würde die Gesundheitsversorgung in eine bedrohliche Lage versetzen», schreibt der Kanton.

Am 30. Dezember wieder offen?

Der vorübergehende Verzicht auf Skifahren, Snowboarden und Schlitteln soll dazu beitragen, die Unfallzahlen zu senken und so die Spitalinfrastruktur zu entlasten. «Die Schliessung umfasst alle Skilifte und Sessellifte, Skipisten und Schlittelwege in den Skigebieten. Nicht von der Bewilligungspflicht erfasst sind Kleinskilifte mit niedriger Seilführung. Die Bergbahnen dürfen betrieben werden. Winterwandern oder Schneeschuhlaufen sind aber möglich», so die Regierung.

Der Kanton beurteilt die Lage aufgrund der bisherigen sowie der zu erwartenden Entwicklung fortlaufend und wird über die weiteren Massnahmen und allfällige Lockerungen entscheiden. Konkret: «Einstweilen ist eine Überprüfung der Bewilligungsvoraussetzungen auf den 28. Dezember 2020 mit einer allfälligen Öffnung ab dem 30. Dezember 2020 geplant. Die Wintersportler sind aufgerufen, sich an die Vorgaben zu halten. Nur so kann die Skisaison bald wieder aufgenommen werden», schreibt der Regierungsrat. Es besteht also noch Hoffnung. Auch für Vreni Schneider.

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