Vergleich der Gemeinden
Das sind die Steuerhöllen und -Paradiese der Schweiz

Die Wahl des Wohnorts kann im Portemonnaie ein tiefes Loch hinterlassen. Ein Vergleich der Steuerbelastung in verschiedenen Gemeinden zeigt: Je nach Wohnort muss man das Fünf-, Sechs- oder Siebenfache an den Fiskus überweisen.
Publiziert: 28.12.2022 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2023 um 14:45 Uhr
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Ein Vergleich der Gemeinden zeigt: Je nach Wohnort muss das x-fache an Steuern an den Fiskus überwiesen werden.
Foto: Keystone
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die Post der Steuerverwaltung dürfte die unerwünschteste überhaupt sein. Der Blick auf die Steuerrechnung ist aber lange nicht in jeder Gemeinde gleich schmerzhaft. Je nach Wohnort präsentieren sich gewaltige Unterschiede. Im Vergleich der teuersten und günstigsten Wohnorte kann in Extremfällen das x-fache an Steuern anfallen, wie der «Tages-Anzeiger» in der heutigen Ausgabe aufgeschlüsselt hat.

Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssen besonders in der Westschweiz tief in die Taschen greifen. Doch auch dort sticht ein Kanton nochmals heraus: Egal, ob Rentnerehepaar, Einpersonenhaushalt oder Familie mit zwei Kindern, Neuenburg besetzt praktisch bei allen Haushaltstypen die Spitzenplätze bei den teuersten Gemeinden.

Ledige Rentner bezahlen noch mehr

Ein Einpersonenhaushalt mit einem Einkommen von 100'000 Franken drückt in Enges NE und Les Verrières NE 19,97 Prozent an den Fiskus ab. Die teuersten 19 Gemeinden liegen allesamt in Neuenburg. Auf Platz 20 taucht schliesslich mit 19,04 Prozent Schelten im Kanton Bern auf. Wer 100'000 verdient, erlebt neben Neuenburg, in Bern und im Wallis die Schweizer Steuerhölle.

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Bei Einpersonenhaushalten mit einem Einkommen von über 150'000 Franken wird die Neuenburger Phalanx schliesslich von mehreren Walliser Gemeinden durchbrochen. In Leukerbad VS müssen bei einem Lohn von 200'000 Franken mehr als 57'000 Franken an die Behörden überwiesen werden. Wer eine halbe Million verdient und in Schelten BE wohnt, zahlt knapp 180'000 Franken Steuern.

Nochmals teurer wird es für ledige Rentnerinnen und Rentner. Mit einem Jahreseinkommen von einer halben Million gehen in der teuersten Gemeinde Schelten BE 203'500 Franken an den Fiskus.

Die Unterschiede zu den günstigsten Gemeinden sind riesig: Eine Einzelperson mit einem Einkommen von 100'000 Franken gibt in Baar ZG 6,04 Prozent an die Behörden ab – das ist im Vergleich zu vielen Neuenburger Gemeinden nicht einmal ein Drittel. Zug ist generell ein Steuerparadies. Ab 150'000 Franken lebt es sich aber punkto Steuern im Kanton Schwyz am günstigsten. In Feusisberg SZ müssen dann beispielsweise mindestens 9,06 Prozent an den Fiskus entrichtet werden.

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Schwyz lockt mit Steuersenkungen

Besonders günstig leben in Zug Familien. Bei 150'000 Franken Haushaltseinkommen sind in Baar ZG nur 2,15 Prozent Steuern fällig. Die gleiche Familie zahlt in Enges NE 14,18 Prozent – also beinahe das Siebenfache. Doch auch in Solothurn oder Bern müsste diese Familie teilweise zwischen 13 und 14 Prozent an den Fiskus abtreten.

Was die Datenauswertung des «Tages-Anzeiger» zudem zeigt: Wer bereits in einem Steuerparadies lebt, kann viel eher mit weiteren Steuererleichterungen rechnen. So haben im vergangenen Jahr viele steuergünstige Gemeinden in Zürich oder Zug die Steuern weiter gesenkt.

Besonders grosszügige Steuergeschenke gab es hingegen im Kanton Schwyz. In Unteriberg SZ zahlt eine Familie mit zwei Kindern und einem Einkommen von 150'000 Franken neuerdings noch 9200 Franken Steuern, also knapp 10 Prozent weniger als im Jahr davor.


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