Credit-Suisse.-Präsident António Horta-Osório (57) verstiess jüngst gegen die geltenden Corona-Regeln in der Schweiz. Der Portugiese missachtete nach der Einreise aus dem Risikoland Grossbritannien die Quarantänepflicht, wie Blick berichtete. Daraufhin gab Horta-Osório den Verstoss zu und zeigt sich selber an.
Nun gibt es weitere Neuigkeiten zum Fall: Laut Branchenportal Finews soll die Credit Suisse eine Untersuchung gegen den eigenen Präsidenten eingeleitet haben. Dies erklärten zwei mit dem Fall vertraute Personen im Fall Horta-Osório gegenüber Finews.
Weiterer Verstoss bei Wimbledon-Turnier?
Gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters leitet die Bank die zweite Untersuchung offenbar aufgrund eines weiteren möglichen Quarantäne-Verstosses ein. Bei internen Überprüfungen habe die Rechtsabteilung der Bank festgestellt, dass Horta-Osório im Juli bei einer Reise nach England zum Wimbledon-Endspiel britische Covid-Regeln missachtete, berichtet die Agentur unter Berufung auf einen Insider.
Zu dem Zeitpunkt galt für die meisten Reisenden nach England eine zehntägige Quarantänepflicht. Der Firmenlenker habe zwar einreisen dürfen. Doch er habe keine Freigabe erhalten, sich aus der Quarantäne zu begeben, sagte die Person.
Ein Sprecher der britischen Regierung erklärte, man äussere sich nicht zu Einzelfällen. Grundsätzlich gelte, dass Passagiere selbst dafür verantwortlich seien, alle Reisevorschriften einzuhalten. Andernfalls könne dies zu einer Geld- oder Haftstrafe führen.
Selbstanzeige reicht offenbar nicht
Die Wimbledon-Reise wäre damit der zweite Fall einer Quarantäne-Verletzung durch den Portugiesen. Wie Blick Anfang Dezember enthüllte, reiste Horta-Osório Ende November mit dem Privatjet aus London ein. Aus geschäftlichen Gründen wollte sich der CS-Präsident von den geltenden Quarantäneregeln befreien lassen, da Grossbritannien zu diesem Zeitpunkt auf der BAG-Quarantäneliste stand. Trotz eines Neins der Behörden verliess Horta-Osório aber seinen Aufenthaltsort in der Schweiz – und verstiess damit gegen die Quarantänepflicht.
Nach Recherchen von Blick gab er den Verstoss nach kurzer Zeit zu und entschuldigte sich. Seine bei den Behörden des Kantons St. Gallen eingereichte Selbstanzeige reicht der Credit Suisse offenbar aber nicht.
Die Untersuchung steht unter der Aufsicht des Chefjuristen Romeo Cerutti, heisst es bei Finews. Ein Sprecher der Bank gab dazu aber keinen Kommentar ab. (knr/zis/SDA)