Vor einem Jahr machten die Deutschen vor Schreck grosse Augen: Donald Trump (74) hatte es auf Curevac abgesehen. Der Ex-US-Präsident wollte den Tübinger Impfstoffhersteller in amerikanische Hände bringen. Curevac-Chef Ingmar Hörr (52) lag damals wegen einer Hirnblutung im Koma, war erst im Herbst wieder arbeitsfähig. Im Juni pumpte die deutsche Regierung 252 Millionen Euro in die Firma, um bei der Impfstoffproduktion zügig voranzukommen. Die US-Regierung förderte dann mit Moderna und Biontech/Pfizer zwei andere sogenannte mRNA-Impfstoffe.
Auch die Schweizer Regierung überzeugten die Fortschritte von Curevac. Im Februar bestellte sie fünf Millionen Impfdosen, die Lieferung wird ab Juni erwartet. Denn noch ist die letzte klinische Testphase bei über 36'000 Personen nicht abgeschlossen. Eine wichtige Zulassungshürde ist aber bereits gemeistert: Curevac hat diese Woche eine erste Filiale in Basel eintragen lassen.
Novartis produziert Curevac-Impfung
Wichtige Voraussetzung: Die Heilmittelbehörde Swissmedic lässt nur Gesuche von hierzulande niedergelassenen Impfstoffherstellern zu – auch wegen Haftungsfragen. Mit der europäischen Zulassungsbehörde EMA startete Curevac Mitte Februar ein rollierendes Zulassungsverfahren. Ziel: noch im Juni grünes Licht zu kriegen. Curevac hat mit Swissmedic nun Gespräche für eine mögliche Zulassung begonnen, wie Curevac-Sprecher Thorsten Schüller gegenüber BLICK bestätigt.
Wie viele Jobs die Deutschen in der Schweiz schaffen werden, sei noch nicht klar. Curevac finalisiere derzeit die Pläne zum Aufbau der Schweizer Geschäftsaktivitäten. Hergestellt wird das Curevac-Vakzin unter anderem von Novartis in der Fabrik in Kundl (A).
Für einen kompletten Impfschutz braucht es vom Curevac-Vakzin zwei Dosen. Vorteil: Das Mittel kann bei Kühlschranktemperatur mindestens drei Monate lang gelagert werden.
Wie Curevac hat auch die US-Biotech-Firma Moderna Basel als Sitz für ihre Schweizer Niederlassung gewählt. Bis Ende Jahr arbeiten dort 60 Personen.