Deutsche Besitzerin knallhart
Mineralquelle Zurzach schliesst Ende Jahr – 68 Personen betroffen

Massenentlassung im Aargau: Die Mineralquelle Zurzach stellt ihren Betrieb ein. Ein Konsultationsverfahren läuft, das Ende des Abfüllbetriebs ist aber besiegelt.
Publiziert: 27.10.2022 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2022 um 15:09 Uhr
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Ausgesprudelt: Die Mineralquelle Zurzach AG im aargauischen Bad Zurzach stellt Ende Jahr ihren Betrieb ein.
Foto: Severin Bigler/CH Media

Die Mineralquelle Zurzach AG im aargauischen Bad Zurzach stellt Ende Jahr ihren Betrieb ein. Das hat die Besitzerin der Firma, das deutsche Unternehmen Riha Wesergold, beschlossen. 68 Angestellte verlieren ihren Job.

Der Bad Zurzacher Unternehmensleiter Hanspeter Brunner bestätigte am Mittwoch dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Schweizer Radio SRF eine Meldung des Onlineportals argoviatoday.ch. Brunner sagte, am Dienstag sei die Belegschaft informiert worden. Zuvor sei das Konsultationsverfahren der Belegschaft abgeschlossen worden.

Massenentlassung notwendig

Ein solches ist bei Massenentlassungen dieser Grössenordnung gesetzlich vorgesehen. Dieses Verfahren habe keine zielführenden Vorschläge eingebracht, so Brunner.

Argoviatoday.ch stützte seine Meldung auf einen Bericht in der «Schaumburger Zeitung» respektive der «Schaumburg-Lippischen Landeszeitung». Dieser deutschen Lokalzeitung sagte der Geschäftsleiter von Riha Wesergold in einem Gespräch, die Mineralquelle Zurzach AG sei schon länger defizitär gewesen.

Einkaufstouristen schenken ein

Auch kauften viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Produkte billiger in Deutschland. Zudem seien die Personalkosten in der Schweiz hoch. Zu diesen Problemen seien die gestiegenen Energiekosten dazugekommen. Ausserdem wären in Bad Zurzach «erhebliche Investitionen» nötig gewesen.

Gegründet wurde die Mineralquelle Zurzach AG im Jahr 1957. 1980 kam sie unters Dach der Riha-Wesergold-Getränkegruppe, welche nach eigenen Angaben jährlich über 600 Millionen Euro erwirtschaftet und zu den grössten Fruchtsaftherstellern Europas gehört.

100 Millionen Liter pro Jahr abgefüllt

Dem Regionaljournal Aargau Solothurn sagte der Zurzacher Werksleiter Brunner, die Firma werde den Betroffenen helfen, einen neuen Job zu finden. Einen Sozialplan brauche es bei dieser Grösse des Unternehmens nicht. Laut dem Regionaljournal sind 80 Personen betroffen.

Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA erreichte am Mittwoch weder Brunner noch die deutsche Muttergesellschaft. In Bad Zurzach sind bisher laut der Firmen-Webseite bis zu 100 Millionen Liter Mineralwasser pro Jahr abgefüllt worden. Das Unternehmen verkauft auch andere Getränke. (SDA)

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