Jetzt treffen die Sanktionen gegen Russland auch erste Firmen in der Schweiz! In Zug müssen über hundert Personen bald aufs RAV – wegen des Ukraine-Kriegs. Dies sagte Guy Parmelin am gestrigen Montag in einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen RTS.
Der Bundesrat hätte erfahren, dass dem ganzen Personal von Nord Stream 2 in Zug gekündigt worden sei, erklärte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung.
Gas für 26 Millionen Haushalte
Laut dem Wirtschaftsminister wurden über 140 Personen von der russischen Firma Nord Stream 2 entlassen, die zum Gas-Giganten Gazprom gehört. Die Massenentlassung sei eine Folge der Sanktionen gegen die Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor einer Woche das Genehmigungsverfahren für die bereits gebaute 1230 Kilometer lange Pipeline in der Ostsee gestoppt.
Nord Stream 2 ist bisher noch nicht zum Einsatz gekommen. Die letzten Verlegearbeiten der Gasleitungen wurden erst Anfang September 2021 fertiggestellt. Zusammen mit Nord Stream 1 können die Pipeline-Stränge jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren. Das reicht aus, um den Energiebedarf von über 26 Millionen europäischen Haushalten zu decken.
Nord Stream 2 mit Sitz in Zug hat bisher noch nicht auf Blick-Anfragen reagiert. (mrl)