Dem Skigebiet liegen bereits 70 Angebote vor
Deutscher Puff-Betreiber ist scharf auf Hoch-Ybrig-Gondel

Die Gondeln der 55-jährigen Luftseilbahn im Schwyzer Skigebiet Hoch-Ybrig stehen zum Verkauf. Das Interesse ist riesig. Bereits 70 Angebote hat das Skigebiet erhalten. Darunter ist auch ein ziemlich spezieller Kauflustiger aus Deutschland.
Publiziert: 11.02.2025 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2025 um 10:56 Uhr
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Die Luftseilbahn «Weglosen-Seebli» im Skigebiet Hoch-Ybrig SZ wird nach 55 Jahren erneuert.
Foto: Facebook

Auf einen Blick

  • Luftseilbahn Weglosen-Seebli wird durch Neubau ersetzt, Gondeln werden verkauft
  • Nun bekundet ein FKK-Bordell aus Deutschland Interesse
  • Kreative Nutzungsvorschläge für alte Gondeln: Fonduestübli, Partyraum, Jugendtreff
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ende März fahren die beiden blau-weissen Gondeln der Luftseilbahn «Weglosen-Seebli» zum letzten Mal. Die Bahn weicht einem Neubau. Darum verkauft das Skigebiet Hoch-Ybrig SZ nun die beiden alten Kabinen. Wer sich für die Gondeln interessiert, soll sich per Mail an das Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig wenden. Und darin ein Preisangebot abgeben und den Verwendungszweck nennen. Mindestens eine Gondel soll in der Region bleiben, heisst es. Sie soll für ein gastronomisches Angebot oder Ähnliches genutzt werden und vor Ort sichtbar sein.

Was mit den Gondeln passiert, ist noch offen. Vielleicht geht eine sogar nach Deutschland? Blick hat bei Alexander von Khuon aus Unterhaching (D) nachgefragt. Er ist der bekannteste Gondel-Händler Europas – verkauft bis zu 300 Kabinen im Jahr. Der «Gondel-Alex», wie er sich selber nennt, kennt sich aus mit gebrauchten Gondeln dieses Kalibers. «Wir haben schon sieben Gondeln in der Grösse von Hoch-Ybrig besessen und auch wieder verkauft», sagt er.

Schon über 70 Angebote

Von der Gelegenheit der zwei ausrangierten Hoch-Ybrig-Gondeln hat er natürlich auch Wind bekommen. Der Gondel-Händler hätte auch bereits einen Abnehmer, wie er verrät. «Der Betreiber eines FKK-Puffs in der Nähe von Frankfurt hat grosses Interesse», meint er. Den Namen seines Kunden will Khuon aber nicht verraten. Gondel-Alex überlegt sich aber schon, wie er die Kabine nach Deutschland transportiert. Er sieht da Probleme. «Die Gondel mit einer Breite von vier Metern ist extrem schlecht zu transportieren. Und wenn es klappt, dann kostet das ein paar tausend Franken», weiss der Gondel-Profi.

In der Innerschweiz präferiert man derweil andere Lösungen. «Das wäre nicht in unserem Sinn», stellt Claudia Nauer, zuständig für die Administration des Skigebiets, auf Anfrage klar. «Wenn es möglich ist, sollten die Gondeln eine nicht allzu grosse Reise machen müssen.»

Das Frankfurter FKK-Puff ist bei weitem nicht der einzige Interessent. Die Faszination ist riesig. Bis jetzt hat das Skigebiet 70 Angebote bekommen. «Es kommen immer noch Ideen rein», so Nauer. Am 15. Februar endet die Einsendefrist. An Kreativität fehlt es den Interessenten auf jeden Fall nicht. Die Nutzungsvorschläge reichen von einem Fondue- und Raclettestübli, über einen Partyraum und einem zusätzlichen Jugendtreff bis hin zu einem neuen Tiny House.

Neue Bahn soll im Herbst fertig sein

Wer noch einmal in die 55-jährige Weglosen-Seebli-Luftseilbahn einsteigen will, hat nur noch wenige Wochen Zeit. Ende März ist Schluss. Der Bau der neuen Bahn ist seit Mai 2024 im Gang. Die schnellere 3S-Zubringerbahn wird über 18 moderne Gondeln verfügen. Wo die «Weglosen-Seebli» rund 1300 Personen pro Stunde befördern kann, ist die neue Bahn deutlich effizienter. Fast 1600 Personen schaffen es bei voller Auslastung in einer Stunde auf den Berg – das ist ein knappes Viertel mehr.

Im Herbst 2025 wird der Bau voraussichtlich abgeschlossen sein – pünktlich zum Start der nächsten Wintersaison. Der Kostenpunkt: 22 Millionen Franken. Den Steuerzahler belastet die neue Bahn aber nicht. Das Skigebiet trägt die Kosten allein.

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