«SBB müssen für entstandene Kosten aufkommen»
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Pro Bahn fordert Entschädigung:«SBB müssen für entstandene Kosten aufkommen»

Das Tessin fürchtet wegen Gotthard-Sperrung um Touristen
«Geschäft mit Kurzaufenthalten könnte einbrechen»

Die SBB haben heute informiert, dass der Passagier-Bahnverkehr durch den Gotthard noch für mehrere Monate beeinträchtigt ist. Keine gute Nachricht für den Tourismus in der Schweizer Sonnenstube.
Publiziert: 16.08.2023 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2023 um 20:07 Uhr
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Mit dem Zug dauert die Fahrt nun eine Stunde länger ins Tessin.
Foto: Keystone
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Mamma mia! Tourismusverantwortliche im Tessin sind in Sorge. Mehrere Monate – bis Anfang 2024 – lang wird der Bahnverkehr durch den Gotthard-Basistunnel auf der Südachse stark eingeschränkt bleiben. Das haben die SBB am Mittwochnachmittag an einer Medienkonferenz mitgeteilt.

Seit der Sperrung des Gotthard-Basistunnels verkehren Personenzüge über die Panoramastrecke. Das bedeutet: Der Personenverkehr braucht eine Stunde länger für die Zugreise ins Tessin. Zudem sind die Kapazitäten über die Wochenenden um ein Drittel reduziert. Ob ein Teil der Reisezüge wie der Güterverkehr die Oströhre im Einspurbetrieb befahren kann, wird von der SBB geprüft.

Sorgen für die Touristiker

Jurij Meile, Sprecher von Ticino Turismo, sagt zu Blick: «Geschäft mit Kurzaufenthalten könnte einbrechen.» Spontane Besuche für nur ein paar Tage, davon profitieren nicht nur Betreiber von Unterkünften. Ihr Fernbleiben würde auch Einbussen bei Hotels, Museen, in der Schifffahrt und anderswo nach sich ziehen, führt Meile aus. 

Ein Drama sei die Situation aber nicht. «Wir gehen davon aus, dass geplante Herbstferien im Tessin nicht storniert werden – schliesslich sind wir ja immer noch gut erreichbar», sagt Meile. Im Prinzip sei die Situation jetzt vergleichbar mit der Zeit vor der Öffnung des Gotthard-Basistunnels, der erst seit 2016 den Bahnverkehr ins Tessin beschleunigt und somit Kurzbesuche richtig attraktiv gemacht hat. 

«Wäre der Bahnverkehr vor den Sommerferien unterbrochen gewesen, wäre das sicherlich viel schlimmer gewesen», führt Meile aus. Man werde jedoch das Gespräch mit den SBB suchen, um ein genaues Bild über die vorhandenen Bahnkapazitäten zu erhalten.


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