Noch immer ist der Gotthard-Basistunnel nach dem schweren Güterzug-Unlück gesperrt. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle geht davon aus, dass eine gebrochene Radscheibe den Unfall auslöste.
Doch zuvor passierte der Zug bei der Tunneleinfahrt in Claro TI eine Überwachungsanlage. Warum schlug diese nicht Alarm? Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, misst diese Anlage vielerlei Werte – allerdings nicht, ob Risse in den Rädern auftreten. Dies könne nur mit einer Ultraschallmessung bei der Revision der Waggons festgestellt werden.
Anlage misst schief beladene Wagen
Die Anlage misst laut der Zeitung das Überschreiten gewisser Schwellenwerte, also etwa überladene oder schief beladene Waggons, eine mögliche Brandgefahr oder Veränderungen am Zugprofil.
Beim Unglückszug handelt es sich laut «Tages-Anzeiger» wohl um den Güterzug 45016, Zielbahnhof Mannheim (D). Unter den verunglückten Wagen fanden sich solche des Zuger Unternehmens Transwaggon mit einer Flotte von rund 13’500 Güterwagen.
Schaden geht in die Millionen
Wie Experten zur Zeitung sagen, werden Räder regelmässig gewartet und Teile ausgewechselt sowie auf Schäden oder Risse untersucht. Es sei üblich gewesen, dass ein sogenannter Visiteur sich jeweils beim Grenzübertritt die Wagen anschaue und auf Schäden untersuche. Ob das immer noch der Fall ist, wollen die SBB nicht beantworten.
Am Mittwoch stellen die Schweizerischen Bundesbahnen mehr Informationen in Aussicht, da mit den Aufräumarbeiten erst jetzt begonnen werden kann. Die Schäden gehen ihn die Millionen. (neo)