Bald startet hierzulande die Wintersaison! Die Skigebiete planen trotz Hudelwetter mit einem Start nach Mass, die Hotellerie peilt ein Rekordjahr an. Doch wohin treibt es die Schar an Feriengästen aus der Schweiz und dem Ausland?
Das sind die beliebtesten Schweizer Ferienorte
Wie eine Auswertung der Schweizer Online-Vermittler E-Domizil und Hometogo zeigt, ist Grindelwald BE die gesuchteste Schweizer Winterdestination für Ferienwohnungen. Doch das Berner Oberland als gesamte Region ist nicht Spitzenreiter. Mit neun Ferienzielen unter den 20 meistgesuchten ist es der Kanton Graubünden. Die Bündner Destinationen Davos, Arosa und Lenzerheide belegen die Plätze zwei, drei und vier.
Das Reiseunternehmen Hotelplan bestätigt auf Anfrage von Blick auch bei den Hotels die Bündner Dominanz. Andere Regionen holen jedoch langsam auf: «Das Wallis und die Zentralschweiz werden immer beliebter», teilt Hotelplan mit. Geht es um die Buchungsart, seien insbesondere Skipauschalen, die meist Hotel, Halbpension und den Skipass der Destination beinhalten, sehr gefragt.
Hier bleiben die Feriengäste am längsten
Das Bündnerland ist nicht nur am beliebtesten – die Gäste bleiben auch gerne etwas länger als an anderen Orten. Das bestätigen sowohl die Auswertung von E-Domizil und Hometogo als auch die Daten von Hotelplan-Tochter Interhome.
Gemäss E-Domizil und Hometogo sind die Gemeinden Pontresina und St. Moritz die Spitzenreiter mit durchschnittlich 8,4 Tagen Aufenthaltsdauer. Auf dem Ferienwohnungsportal Interhome nehmen Silvaplana-Surlej, Davos und St. Moritz die ersten Plätze ein. Durchschnittlich sei die Aufenthaltsdauer im gesamten Kanton Graubünden rund 7,3 Tage, wie Hotelplan mitteilt. Im Berner Oberland und im Wallis bleiben die Gäste dagegen lieber weniger als eine Woche.
So viel kosten Winterferien in der Schweiz
Je nach Ferienwoche variieren die Preise deutlich, wie E-Domizil und Hometogo aufzeigen. So liege der schweizweite Durchschnittspreis in der ersten Dezemberwoche bei 200 Franken pro Nacht und Wohnung. Vom 23. bis 30. Dezember sind es bereits 249 Franken und vom 29. Januar bis 4. Februar 2024 gar 255 Franken. Gemäss Jonas Upmann, Sprecher und Reiseexperte von Hometogo, bestimmen verschiedene Faktoren die Preisgestaltung: «Lage und Destinationsgrösse entscheiden massgeblich über die Preishöhe. Je näher an der Skipiste, desto höher der Preis.»
In der Hotellerie wird zwar aufgrund der in diesem Winter grossen Nachfrage ein hoher Umsatz erwartet, die Gäste müssen dagegen tiefer ins Portemonnaie greifen. Wie der Verband Hotelleriesuisse bereits im Oktober mitteilte, bedingt die Teuerung dieses Jahr für eine deutliche Mehrheit der Betriebe Preiserhöhungen. Damit werde ein Teil der steigenden Kosten bei Energie, Personal und aufgrund der allgemeinen Inflation an die Kundschaft weitergegeben. Dennoch gebe es noch einige preislich attraktive Angebote, wie Hotelplan mitteilt. «Vor allem im Januar, wenn die Schneeverhältnisse in der Regel gut sind oder auch im März, wenn das Terrassenwetter genossen werden kann.»
Die meisten ausländischen Gäste sind Deutsche
Bei den Schweizer Ferienwohnungen kommen in der Wintersaison die meisten Gäste weiterhin aus der Schweiz. Auf Platz zwei folgen die Deutschen. Auch die Niederländer und Franzosen mieten sich gerne in den Schweizer Bergen ein. Bei den Hotelübernachtungen liegen keine vorausschauenden Daten zu den Nationalitäten vor, wie Hotelleriesuisse mitteilt. Eine Auswertung der Schweizer Logiernächte der vergangenen neun Monate durch das Bundesamt für Statistik (BFS) zeigt jedoch ein ähnliches Bild.
Dazu kommen gewisse Reiseziele, für die die Gäste einen besonders langen Weg auf sich nehme: Wie E-Domizil und Homtogo mitteilen, nehmen Gäste für Ferienwohnungen in St. Moritz, Zermatt und Grindelwald durchschnittlich über 400 Kilometer Anreise in Kauf. «Dies unterstreicht die internationale Ausrichtung dieser Orte», teilen die beiden Portale mit.
Die ausländischen Gäste mit dem grössten Portemonnaie sind gemäss E-Domizil die Österreicher mit durchschnittlichen Ausgaben von 1'400 Franken, gefolgt von den Belgiern (1358 Franken) und US-Amerikanern (1334 Franken). Am knausrigsten zeigen sich Reisende aus Italien und Spanien mit je 970 Franken pro Aufenthalt.