Deutschland hat ein Problem mit seinen Impfbüchlein. Die lassen sich leicht fälschen. Das wiederum lockt Kriminelle an, die das schnelle Geld wittern. In Berlin wurde ein 27-Jähriger verhaftet, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Er trug zehn druckfrische Impfpässe, die eine zweimalige Impfung nachwiesen, samt Stempel des Impfzentrums, Unterschrift des Arztes sowie der Chargen-Nummer des Impfstoffs.
Die heisse Ware hatte der Gauner in einer Telegram-Chatgruppe für 80 Euro (ca. 87 Franken) das Stück feilgeboten. In seiner Wohnung fanden die Polizisten weitere 46 Impfbüchlein und anderes Deliktsgut, wie der «Tagi» weiter schreibt.
Per Post zugeschickt
Um einen Einzelfall handelt es sich dabei nicht, wie deutsche Medien schreiben. In Deutschland sollen schon mehrere Dutzend Kriminelle verhaftet worden sein. Die Dunkelziffer ist gross. Und die Fälscher werden immer kreativer. Sie bieten an, die Impfpässe auf lokale Impfzentren oder Ärzte «auszustellen» und den Kunden per Post zuzuschicken.
Die leeren Impfbüchlein kann man bei Amazon oder anderen Händlern im Internet für 2,99 bis 4,99 Euro kaufen. An die benötigten Infos wie Stempel, Unterschriften und Chargennummern kommen die Gauner über Geimpfte, die diese stolz in den sozialen Medien teilen. (pbe)