Bank setzt voll auf Automaten
Bald ist Schluss mit Bargeld am Schalter

Die Zürcher Kantonalbank baut ihre grösste Filiale in Winterthur um. Die klassischen Schalter verschwinden. Die Kunden müssen ihr Geld künftig am Automaten beziehen. Die ZKB ist nicht die einzige Bank, die den Schalter abschafft.
Publiziert: 10.05.2021 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2021 um 12:17 Uhr
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Die ZKB.Filiale am Untertor in Winterthur.
Foto: PD
Patrik Berger

Es ist eine Revolution. Wer in der grossen Filiale der Zürcher Kantonalbank (ZKB) am Untertor in Winterthur ZH am Schalter Geld abheben oder einzahlen will, der wird sich wundern. Über 100 Jahre lang war das kein Problem. Ab September muss man für die selbstverständlichsten Bankgeschäfte zum Automaten. Den guten, alten Schalter wird es nicht mehr geben. Das berichtet der «Landbote».

Seit mehr als hundert Jahren ist die ZKB am Untertor präsent. Nun will sie sich dort neu erfinden, wie der «Landbote» schreibt. «Die neue Filiale wird sich grundsätzlich von der heutigen mit Schalterhalle unterscheiden», heisst es im Baugesuch der ZKB für die Neugestaltung. 2022 soll die grösste ZKB-Filiale eröffnet werden.

Auszahlungen nur auf Voranmeldung

Die Kunden werden sich dann umgewöhnen müssen. Statt Schaltern gibt es Tische, Gesprächsnischen, kleine Besprechungsräume. Sogar eine Lounge und eine Espressobar. Das hat Folgen für die Kunden: Wer Geld abheben, einzahlen oder überweisen will, muss das am Automaten tun, wie der «Landbote» schreibt. Grössere Ein- und Auszahlungen sollen nur noch auf Voranmeldung möglich sein.

Als Grund für den Umbau führt die ZKB «die stark sinkende Nachfrage nach Bargeld» an. Ob der Serviceabbau den Kunden passt, wird sich zeigen.

Auch die Luzerner Kantonalbank baut derzeit ihre Geschäftsstellen zu Orten mit Schwerpunkt auf Beratung um. Das Umbauprogramm läuft seit 2019. Es ist davon auszugehen, dass bis Ende 2022 die meisten der Geschäftsstellen der LUKB nach dem Konzept ausgestaltet werden. «Mit Ausnahme des Hauptsitzes in Luzern wird es gemäss heutigem Stand der Planung ebenfalls keine Schalter mehr geben», sagt ein Sprecher zu Blick.

Ähnlich die Lage bei der Berner Kantonalbank. «Die Bedeutung des klassischen Schaltergeschäfts hat in den letzten Jahren stetig abgenommen. Heute stehen die flexible und selbstständige Erledigung von Bankgeschäften, die digitalen Banklösungen und vor allem die persönliche Beratung im Vordergrund», sagt ein Sprecher zu Blick.

«Keine Schalter mehr»

Diesen Entwicklungen trägt die Berner Kantonalbank Rechnung. In den nächsten zwei Jahren modernisiert sie ihre Standorte und passt sie den veränderten Kundenbedürfnissen an. «Die modernisierten Standorte werden keine Schalter mehr haben», sagt der Sprecher. «Wir verstärken jedoch die persönliche Beratung und bieten moderne sowie flexible Banklösungen an.»

Die Standorte seien nicht bargeldlos. «Bargeld beziehen und einzahlen ist weiterhin möglich – und dank dem erweiterten Automatenangebot sogar ausserhalb der Öffnungszeiten.»

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