Junge sind besonders impffaul
Jetzt sollen «Impfluencer» den Piks hip machen

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ändert seine Strategie. Neu sollen vor allem Junge zum Impfen ermuntert werden. Sie haben bisher noch die grössten Zweifel.
Publiziert: 10.05.2021 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2021 um 12:18 Uhr
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Unter 35-Jährige sind besonders impffaul, das will das BAG nun ändern.
Foto: keystone-sda.ch

Frühling, Sonne, gutes Wetter, Ein Bierchen mit Freunden am See. Irgendwie ist da Corona plötzlich ganz weit weg. Gefühlt. Denn das Virus steckt noch mitten unter uns. Und ist noch immer hoch ansteckend.

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Deshalb plant das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für Mitte Mai eine neue Impfkampagne. Und zwar eine, die vor allem Jüngere ansprechen soll. Also ohne den Mahnfinger zu heben, wie das bei Kampagnen so oft der Fall ist.

Sie werde emotionaler und populärer daherkommen, sagt David Schärer von der Agentur Rod dem «Tages-Anzeiger». Die Kampagne wird nicht mehr nur Pflegende zeigen, die von den Erfahrungen während ihrer Arbeit sprechen. Neu sollen auch Menschen aus Sport, Kultur und Gastronomie zu Wort kommen.

Unter 35-Jährige besonders kritisch

Damit nicht genug: Auch Influencerinnen und Influencer werden Teil der Kampagne sein. Und Junge animieren, sich impfen zu lassen. Das hat seinen Grund. Vor allem die unter 35-Jährigen sträuben sich bisher noch dagegen, sich impfen zu lassen. Der Tenor: «Uns betrifft das ja gar nicht!». Gegen diesen Trugschluss will das BAG mit der neuen Kampagne ankämpfen.

Zu extrem sollen die Videoclips dann aber doch nicht werden. Das Thema ist schliesslich ernst. Aber: «Wir wechseln den Modus. Die Impfung wird nun breiter lanciert, und die Leute wissen, wo sie die Informationen finden. Jetzt können wir emotionaler und populärer werden.»

Eine gewisse Gefährdung brauchts

Das sagt David Schärrer von der Werbeagentur Rod, die für das BAG Corona-Kampagnen macht dem «Tages-Anzeiger». Der Ton soll sich aber ändern: passend zum Frühling, zu den verschiedenen Öffnungsschritten.

Wird die Kampagne Erfolg haben? Laut Experten müssen sich Personen bis zu einem bestimmten Ausmass gefährdet fühlen, damit sie sich impfen lassen. Bei Jungen ist das nicht der Fall. Gerade bei jungen Personen, die statistisch gesehen weniger oft erkranken, sei das häufig nicht der Fall.

Genau deshalb setzt man auf den Einfluss von Social Media und bekannten Influencern. Man wolle mit jungen Menschen zusammenarbeiten, die von einer Impfung überzeugt seien. (pbe)

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