Eigentlich ist es ganz einfach: Geht ein Familienvater am Sonntagnachmittag mit seinen drei Kindern in der Döner-Bude um die Ecke etwas essen, sorgt er dafür, dass andere etwas verdienen. Weil aber viele genau solche Aktivitäten in der zweiten Corona-Welle nicht mehr machen, gehen nach Berechnungen des Zürcher Unternehmensberaters WPuls in der Schweiz Tag für Tag Einkommen in der Höhe von 115 Millionen Franken verloren.
Das ist zwar deutlich weniger als während des Lockdowns im Frühling. Im Höhepunkt der ersten Welle fehlten rund 280 Millionen Franken pro Tag. Der Hauptgrund: Während der zweiten Welle bleiben in vielen Kantonen alle Läden offen. Und doch: Würden alle Aktivitäten bis Ende Jahr auf dem heutigen Niveau bleiben, rechnen die Experten mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von gegen 4 Prozent.
Aussichten sind düster
Darum sind die Aussichten laut den Experten so düster: Es ist nicht anzunehmen, dass nach Aufhebung der einschränkenden Massnahmen die Bevölkerung deutlich öfter in ein Restaurant geht oder zusätzliche Konzerte besucht. Diese fehlenden Aktivitäten werden also unwiderruflich zu Verlusten des Einkommens führen.
Konkret: Die Gage der Künstlerin des wegen Corona gestrichenen Konzerts fehlt nicht nur der Künstlerin, sondern der gesamten Wirtschaft, da die Künstlerin das entgangene Einkommen nicht ausgeben kann.
Nun drohen höhere Steuern
Der Staat steckt in einem Dilemma: Sollte er versuchen, die ausfallenden Einnahmen über weitere Unterstützungszahlungen zu decken, werden die dazu aufgenommenen Schulden durch höhere Steuern und damit tiefere Einkommen in der Zukunft finanziert werden müssen. (pbe)