Schon wieder ein Tiefschlag mitten in der Corona-Krise: Der WC-Papier-Gigant Kimberly-Clark will künftig in Italien produzieren. Heisst konkret: 265 Jobs in der Schweiz sind in Gefahr. Die Produktionsanlage in Niederbipp BE wird verkauft oder geschlossen, wie die «Solothurner Zeitung» schreibt.
Gerüchte um einen Verkauf der Produktionsstätte in Niederbipp habe es schon seit Jahren gegeben. Vermutlich kamen die ersten schon kurz nach dem Kauf des Werks durch die Amerikaner 1999 auf. Jetzt ist der Entschluss laut der «Solothurner Zeitung» definitiv. Kimberly-Clark will die Fabrik Niederbipp verkaufen, man stehe in Verhandlungen mit Interessenten, teilte das Unternehmen seinen 265 Mitarbeitenden mit. Falls diese scheitern, gedenkt der Milliardenkonzern die Hygienepapier-Produktion im Oberaargau zu schliessen.
2,6 Millionen Rollen WC-Papier
Und das ausgerechnet im Jahr der Corona-Krise, wo Klo-Papier ein wichtiges Gut wurde und die Konsumenten sich schon fast darum prügelten. Kimberly-Clark in Niederbipp produzierte während eines Monats jeden Tag rund 2,6 Millionen Rollen WC-Papier. Doppelt so viel wie zu normalen Zeiten.
Und nun das: Niederbipp soll verkauft werden. Dafür investiert man 38 Millionen US-Dollar in Rouen in der Normandie und Romagnano im Piemont. Die Standorte in Frankreich und Italien sollen zu Kompetenzzentren ausgebaut werden, der Schweiz kehrt Kimberly-Clark den Rücken, wie die «Solothurner Zeitung» berichtet. (pbe)