Tausende Pendler verkehren Tag für Tag am Bahnhof Winterthur. Er ist nicht nur düster, eng und etwas schmuddlig, sondern auch gefährlich, wie der «Landbote» schreibt. Der Grund: Einige Perrons sind so eng, dass die Gefahr einer Massenpanik gross ist. Zu diesem Schluss kommt der ÖV-Verband Pro Bahn.
Grosse Personenströme könnten im Notfall nur sehr langsam evakuiert werden. Vor allem in der Rush-Hour, wenn die Züge nicht nur besonders voll, sondern auch sehr lang sind. Bereits ohne Panikausbrüche sind die Fussgängerrampen regelmässig verstopft.
«Ein gewaltiges Risiko»
Unvorstellbar, was im Falle eines Brandes passieren würde. Das Bundesamt für Verkehr muss sicherstellen, dass sich die Reisenden auf Perrons unbeschadet selber über die vorhandenen Fluchtwege retten können, wenn es brennt. Und dass die Rettungswege für die Feuerwehr frei sind.
Hugo Steinemann vom ÖV-Verband Pro Bahn zeigt sich gegenüber dem «Landboten» deshalb besorgt: Im Falle einer Panik gebe es ein «gewaltiges Risiko». Er fordert deshalb sofort Massnahmen. Zum Beispiel die Einführung des Rechtsverkehrs im Fussgängerstrom.
Noch enger wegen Bauarbeiten
«So gibt es sofort weniger Kollisionen, und der Personenfluss würde schneller», sagt Steinemann. Fest steht: Aufgrund der engen Verhältnisse und der ständig zunehmenden Zahl der Züge ist ein grundlegender Ausbau des Bahnhofs derzeit unrealistisch. Nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen.
Die SBB geben zwar zu, dass die schmaleren Perrons die Bewegungsfreiheit beim Ein- und Aussteigen einschränken. Dennoch seien die Sicherheitsanforderungen überall erfüllt. Und doch: Wegen der aktuellen Bauarbeiten sind die Verhältnisse auf den Winterthurer Perrons noch prekärer. Die SBB erwarten deshalb erst im Dezember 2021 «eine gewisse Entspannung». (pbe)