Die Problemliste bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ist lang. Die Gründe für Verspätungen, Personalmangel oder täglich Dutzende Störungen vielfältig. Dagegen kämpfen die Bundesbahnen seit längerem mit massiven Infrastrukturprojekten. Beispiel: der sich im Bau befindende Eppenbergtunnel zwischen Aarau und Olten SO.
Die Strecke ist als «Flaschenhals im schweizerischen Eisenbahnnetz» berüchtigt. Zwischen Wöschnau AG und Däniken AG reduziert sich die Anzahl Spuren plötzlich von vier auf zwei. Die SBB wollen diesen Engpass mit dem neuen Tunnel beheben. Noch diesen Dezember soll er in Betrieb genommen werden.
Sturm der Freiwilligen
Vorher müssen noch zahlreiche Sicherheitstests durchgeführt werden. Mitte September findet im neuen Tunnel eine Rettungsübung statt. Während dieser sollen Abläufe und Verantwortungen im Unglücksfall getestet werden.
Dafür suchte die SBB in den vergangenen Tagen 300 Freiwillige. Der Ansturm war riesig. Innert wenigen Tagen hatten sich bereits 400 Interessierte gemeldet, wie ein SBB-Sprecher gegenüber BLICK bestätigt. Noch grösser war der Ansturm für die Notfallübung im nahe gelegenen Bözbergtunnel. Innert zwei Tagen hatten sich bereits 200 Leute für die 100 Plätze gemeldet.
Dürftige Belohnung
Entschädigt werden die Teilnehmer für ihren Einsatz nicht. Einzig verpflegt werden sie während der Rettungsübung. Die SBB wolle ihnen als Dankeschön aber ein Souvenir aushändigen.
Bereits in der Vergangenheit hat die SBB immer wieder Rettungsübungen durchgeführt. Vor der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, des längsten Eisenbahntunnels der Welt, sogar mit bis zu 800 Figuranten.