Das dicke Geschäft mit Ladekabeln
Apple will EU mit neuem iPhone veräppeln

Der Verkauf von Ladekabeln ist für Apple ein einträchtiges Geschäft – das unter einer neuen EU-Richtlinie leiden könnte. Der US-Konzern will diese offenbar mit einem Trick umgehen.
Publiziert: 23.02.2023 um 14:10 Uhr
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Die EU hat dem Elektroschrott den Kampf angesagt.
Foto: imago images/Jochen Tack

Wer kein Ladekabel für sein Samsung-Smartphone zur Hand hat, ist im Büro oft aufgeschmissen. Die Arbeitskollegin hat mit Sicherheit ein iPhone, das über einen Lightning-Anschluss verfügt. Die Konkurrenten hingegen setzen auf den USB-C-Anschluss. In grösseren Haushalten kommen zu Apple- und Konkurrenzgeräten so oft noch separate Ladekabel für E-Reader, Kameras oder Kopfhörer hinzu. Damit ist der Kabelsalat perfekt.

Die Produktion von Ladekabeln ist günstig und die Margen gross: Dass andere Ladekabel mit den Apple-Geräten nicht kompatibel sind, beschert dem iPhone-Hersteller schöne Gewinne. Doch dies könnte sich bald ändern. Ab 2024 müssen gemäss neuen EU-Richtlinien viele Geräte auf einen USB-C-Anschluss umsteigen. Das gilt auch für das iPhone von Apple.

Lücke im Gesetz?

In den sauren Apfel beissen will der Konzern so schnell aber nicht. Im Herbst soll das neue iPhone 15 mit USB-C-Anschluss erscheinen. Gemäss einem Bericht des Onlineportals «Macrumors» könnte im Gerät ein Chip verbaut sein, der markenfremde Ladegeräte erkennt. Es wird spekuliert, dass andere Kabel langsamer laden oder Daten transferieren.

Damit würde der US-Konzern die Europäische Union so richtig veräppeln. Die EU möchte mit dem neuen Gesetz den Elektroschrott bekämpfen. Der US-Konzern hat sich lange gegen diese Vereinheitlichung gewehrt. Diese würde einem künftigen technologischen Fortschritt im Wege stehen, so das Argument.

Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, könnte die EU in einem Dilemma stecken. Denn die neue Richtlinie soll nur den physikalischen Standard regeln – und nicht die technologische Umsetzung. (smt)

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