Dafür günstigeres Angebot in Aussicht
Netflix verliert Abonnenten, Aktie stürzt ab

Netflix verliert erstmals seit zehn Jahren Abonnentinnen – was nicht nur am Ukraine-Krieg liegt. Um nicht noch weiter Kundschaft zu verlieren, plant der Streaming-Gigant ein günstigeres Abo mit Werbung.
Publiziert: 20.04.2022 um 08:51 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2022 um 13:11 Uhr
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Netflix verliert im ersten Quartal erstmals Kundschaft.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Der Streaming-Marktführer Netflix hat erstmals seit mehr als zehn Jahren in einem Quartal Kundschaft verloren. In den drei Monaten bis Ende März wurden rund 200'000 Abonnenten abgemeldet, wie Netflix am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Die Anzahl der weltweiten Bezahl-Abos lag zum Quartalsende bei 221,6 Millionen. Eigentlich hatte das Unternehmen laut eigener Prognose mit einem Zuwachs von 2,5 Millionen Kundinnen gerechnet.

Neues, günstigeres Abo

Für die schwachen Zahlen machte Netflix unter anderem den Rückzug aus Russland verantwortlich, wo sämtliche Kundenkonten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine deaktiviert wurden. Ausserdem gibt Netflix zu, dass die Konkurrenz seitens Disney und Co erstarkt.

Um gegen den Kundenabfluss anzukämpfen, plant Netflix günstigere Abos mit Werbung. In den letzten Jahren hatte Netflix Werbung bislang vehement abgelehnt. Inzwischen haben die Konkurrentinnen Hulu und Disney aber erfolgreich Werbemodelle eingeführt. «Wir sind also überzeugt, dass es funktioniert», sagt Netflix CEO Reed Hastings (61). Wie «Tech Crunch» schreibt, können dadurch günstigere Abos angeboten werden. Die werbefreien Modelle sollen allerdings bleiben.

Börsenkurs im Sinkflug

Anleger reagierten massiv enttäuscht auf den Quartalsbericht. Die Aktie geriet nachbörslich zunächst mit über 20 Prozent ins Minus. Seit Jahresbeginn ist der Kurs bereits um über 40 Prozent gefallen.

Auch der Umsatz verfehlte mit 7,9 Milliarden Dollar die Erwartungen – trotz eines Anstiegs um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Der Gewinn sank um etwa 6 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar, was 1.5 Milliarden Schweizer Franken entspricht.

Besonders schlecht kam an der Börse an, dass Netflix angesichts der stärker werdenden Streaming-Konkurrenz davon ausgeht, auch im laufenden Vierteljahr Abonnenten zu verlieren. (SDA/lui)


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