Crew macht nicht mit
Swiss fliegt vorerst doch nicht öfters nach Tel Aviv

Die Swiss wollte wieder häufiger nach Israel fliegen. Jedoch hat das Personal Angst davor, noch öfters in die Nähe des Kriegsgebiets in Gaza zu reisen. Die Airline muss ihre Ausbaupläne deshalb verschieben.
Publiziert: 11.04.2024 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2024 um 11:25 Uhr
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Eigentlich wollte die Swiss im Mai die Abendflüge nach Tel Aviv wieder aufnehmen.
Foto: Sven Thomann
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Eigentlich wollte die Swiss ab Mai wieder zweimal pro Woche in die israelische Grossstadt Tel Aviv fliegen – statt wie aktuell nur einmal. Aber aus diesen Plänen wird vorerst nichts. Denn das Personal macht nicht mit.

Die Wiederaufnahme des zweiten Fluges verschiebt die Swiss um mindestens einen Monat. «Wir hätten eure derzeitigen Bedenken gerne besser ausgeräumt und unseren Passagieren ermöglicht, entsprechend ihren Bedürfnissen mit uns und nicht mit der Konkurrenz zu reisen», heisst es in einem internen Schreiben der Swiss an ihre Angestellten, das CH-Media vorliegt. Die Absicht, den Flugplan wieder auszubauen, bleibt jedoch.

Die Crew-Mitglieder haben das Recht, vom Flug zurückzutreten. Seit dem Ausbruch des Kriegs in Israel sind besonders viele Angestellte von Flügen zurückgetreten. Darauf hat die Swiss kürzlich die Rücktrittsklausel angepasst: Neu muss das Dispensationsgesuch mindestens sieben Tage vor Arbeitsantritt erfolgen und sauber begründet sein. Bisher war ein Rückzug bis zum Zeitpunkt des Arbeitsantritts möglich. Für Mai haben wohl trotzdem viele Angestellte von der Klausel Gebrauch gemacht.

Für alle sollen gleiche Regeln gelten

Auf Anfrage von CH-Media schreibt die Swiss, dass bisher alle Flüge nach Tel Aviv wie geplant durchgeführt werden konnten. Gut möglich, dass der Respekt des Personals vor einem Abendflug mit Übernachtung – was mit dem Ausbau der Fall wäre – besonders gross ist.

Swiss-CEO Dieter Vranckx sagte zudem kürzlich gegenüber Blick, es könne nicht sein, dass einige Crewmitglieder sehr oft nach Tel Aviv fliegen müssen und andere gar nicht. «Wir möchten, dass für alle dieselben Regeln gelten und wir einen stabilen Flugbetrieb sicherstellen können», so Vranckx.

Es stellt sich die Frage, wieso die Swiss überhaupt nach Tel Aviv und somit in die Nähe des Kriegsgebiets am Gazastreifen fliegt. «Es gibt eine starke Marktnachfrage, insbesondere auch für Umsteigeverkehr ab Israel via Zürich zu Zielen in aller Welt», so Vranckx. Der Swiss-Chef betonte zudem, dass die Sicherheit der Crew gewährleistet sei.

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